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Von Michael Meyer: Kampf um olympische Rollsitze beginnt in Köln
Potsdams Ruderer wollen bei der ersten Kleinboot-Überprüfung gleich erste Hausnummern setzen
Stand:
Der Kampf um die Rollsitze bei den Olympischen Spielen 2012 beginnt am kommenden Wochenende auf dem Fühlinger See in Köln. Dort steht die erste Kleinboot-Überprüfung des Deutschen Ruder-Verbandes auf dem Programm, und beim ersten diesjährigen Kräftemessen über die 2000 Meter wollen auch die Asse der Potsdamer Ruder-Gesellschaft erfolgreich aus den Startlöchern kommen. Schließlich dienen der jetzige Test in Köln und dann die Deutschen Meisterschaften am 21./22. Mai auf dem Brandenburger Beetzsee der Zusammensetzung des Nationalteams für die diesjährigen Weltmeisterschaften in Bled, bei denen man sich eine gute Ausgangsposition für die Olympia-Flotte in London erkämpfen kann.
Potsdams Hoffnungen im Einer in Köln ruhen bei den Frauen vor allem auf Stephanie Schiller und Juliane Domscheit. „Es wäre toll, wenn beide das A-Finale erreichen würden, weil sie dann am Sonntagnachmittag auch gemeinsam den Doppelzweier rudern könnten, den Potsdam im nächsten Jahr in London stellen will“, erklärt ihr Trainer Steffen Becker. Die Skullerinnen selbst blicken der Regatta mit verhaltenem Optimismus entgegen. „Erstmal ins Finale kommen, dann sehen wir weiter“, sagt Stephanie Schiller, und Juliane Domscheit erklärt: „Es wäre schon schön, wenn wir uns dann auch zusammen im Zweier beweisen könnten.“
Im Leichtgewichts-Einer muss Daniela Reimer versuchen, unter die Top zwei zu kommen, um sich Chancen auf den olympischen Doppelzweier in London machen zu können. „Die Trauben hängen für sie hoch“, meint Potsdams Cheftrainer Roland Köpke. „Als Dritte würde sie in diesem Jahr bei den WM mit dem nichtolympischen Einer vorliebnehmen müssen.“
Bei den Skullern hofft Hans Gruhne von der PRG zumindest auf den Einzug ins A-Finale. „Ich bin fit und will in Köln eine erste Hausnummer setzen“, sagt der 22-Jährige. Klubkamerad Falko Nolte hat seine Ausbildung bei der Bundespolizei in Cottbus, durch die er meist nicht kontinuierlich trainieren konnte, nun beendet. „Jetzt greife ich wieder voll an“, erklärt der 27-Jährige. Für Felix Bach (19), der nun von den Junioren zu den Erwachsenen wechselte, geht es im vorolympischen Jahr vor allem darum, sich schon einen Platz im U23-Team zu sichern. Nicht (mehr) dabei ist Tim Bartels, der erst im Winter vom RC Magdeburg an den Potsdamer Seekrug gewechselt war. „Tim hat aufgehört. Er hat erklärt, er könne sich nicht mehr motivieren“, so Steffen Becker.
Im Riemenbereich, in dem der Zweier ohne Steuermann das kleinste Boot ist, tragen jetzt in Köln bei den Frauen Mandy Reppner und Anne Kliesch die Hoffnungen der PRG. Und im Junioren-A-Test wollen sich ihre Klubkameradinnen Shirin Brockmann und Franziska Kreutzer einen Platz in der Nationalmannschaft für die JWM Anfang August in Eton erobern.
Kurz vor der ersten Kleinboot-Überprüfung erhielten Potsdams Ruderer am gestrigen Mittwoch willkommene finanzielle Hilfe. Die Adolph Würth GmbH, spezialisiert auf den Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial, überreichte einen 3800-Euro-Scheck für den Spitzensportbereich an Kathrin Boron, die Leiterin des Ruder-Bundesstützpunktes. „Wir wollen die Potsdamer Ruderer damit auf dem Weg nach London unterstützen“, begründete Geschäftsniederlassungsleiter Tom Ziermaier das Engagement.
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