Landeshauptstadt: Kampf um Tourengäste

Potsdamer Rundfahrten-Anbieter wollen, dass Stadt eingreift Sie bekämen Morddrohungen und würden fast täglich beleidigt, erzählen die beiden ortsansässigen Betreiber von Schlösserrundfahrten, Hagen Wolff und Ehepaar Lang. Ihr Widersacher ist das Hamburger Busunternehmen Hummelbahn GmbH, das Stadtrundfahrten in roten Doppeldeckerbussen anbietet. Am Nordausgang des Potsdamer Hauptbahnhofs ist ein Krieg unter den Tourismusunternehmen ausgebrochen. „Gegen Konkurrenz haben wir nichts, das belebt das Geschäft“, erklären die Mitbewerber Lang und Wolff unisono. Aber was der Hamburger mache, sei unlauter. „Die wollen hier den Markt bereinigen“, ist sich Christian Lang sicher. Seit mehr als einem Jahrzehnt laden die beiden Potsdamer Unternehmer zu Stadt- und Schlössertouren ein. Vor drei Jahren drängten sich die Doppeldeckerbusse von der Alster in den Markt. Das Hamburger Unternehmen bekam eine so genannte Linienverkehrlizenz, also feste Route mit fixen Haltepunkten. Im Gegensatz dazu haben „Willi“s Reisen“ (Wolff) und Schlösserrundfahrt Lang Genehmigungen für Gelegenheitsverkehr. „Wir dürfen unterschiedliche Strecken fahren und anhalten, wo wir wollen.“ Das dürften die Doppeldeckerbusse nicht, täten es aber trotzdem. Das hat die Unternehmerin Lang auf Fotos dokumentiert. „Dagegen muss die Stadt vorgehen“, fordert sie. Bei Stichproben im September durch ihre Außendienstmitarbeiter seien keine Ordnungswidrigkeiten vorgekommen, sagte Marina Kluge, Fachbereichsleiterin Ordnung und Sicherheit gegenüber PNN. In der Vergangenheit seien aber sehrwohl Verstöße festgestellt und geahndet worden, davon seien allerdings die beiden Potsdamer Rundtouranbieter nicht ausgenommen, so die Fachbereichsleiterin. So bedenklich mittlerweile die Ausmaße dieses Konkurrenzkampfes seien, erklärte die zuständige Beigeordnete Elona Müller, könnte die Behörde nur gegen Ordnungsverstöße vorgehen. Die Drohungen seien Sache der Polizei. NIK