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Landeshauptstadt: Kampf unter Tierschützern um Tierheim

Ein Tierheim für Potsdam, der nächste Versuch: Gestern hat die Verwaltung dafür die aktuelle Ausschreibung veröffentlicht. In ganz Europa wird nun nach einem Anbieter gesucht, der in Potsdam ein Tierheim baut und für 15 Jahre betreibt.

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Ein Tierheim für Potsdam, der nächste Versuch: Gestern hat die Verwaltung dafür die aktuelle Ausschreibung veröffentlicht. In ganz Europa wird nun nach einem Anbieter gesucht, der in Potsdam ein Tierheim baut und für 15 Jahre betreibt. Neben der Unterbringung von Tieren sollen in dem Heim sozialtherapeutische Angebote für entsprechend bedürftige Menschen geschaffen werden.

Bei einem ersten Interessenbekundungsverfahren im Frühjahr hatten sich für den Auftrag vier Bewerber gemeldet – unter anderem der Potsdamer Tierschutzverein (TSV) und der Verein Tiertafel Deutschland. Diese Konstellation ist nach den jüngsten Querelen im TSV besonders brisant, ein erbitterter Kampf unter Tierschützern droht. Wie berichtet, hatte es vor der jüngsten TSV-Mitgliederversammlung massive Kritik an der Arbeit des Vereinsvorstands gegeben. Eine der Wortführerinnnen war Gabriele Daubas, damals noch im TSV – und zugleich Chefin der Potsdamer Tiertafel, die zum Tiertafel Deutschland e.V. gehört. „Wir werden uns um das Tierheim bewerben“, sagte Daubas gestern den PNN. Zugleich kündigte sie gerichtliche Schritte gegen öffentliche Behauptungen einzelner TSV-Mitglieder an, sie sei bei der offenbar hoch emotionalen Mitgliederversammlung vor rund zwei Wochen „handgreiflich“ geworden. Seit der Sitzung überziehen sich Befürworter und Gegner des weitgehend bestätigten Vorstands um TSV-Chef Niklas Wanke mit Vorwürfen.

Offenbar kommt es seitdem aber auch vermehrt zu Austritten. So hat mit Ilona Masch die bis 2003 amtierende TSV-Vorsitzende den Verein inzwischen verlassen und Wankes Team unter anderem für den Verlust des früheren Tierheims verantwortlich gemacht. Der Vorstand sieht dies anders. Indes ist über die Teilnahme an der aktuellen Tierheim-Ausschreibung noch nicht entschieden: „Wir müssen erst einmal drüberlesen“, so Wanke.

Zwei andere Mitbewerber um das Tierheim kommen aus dem sozialen Bereich. So interessiert sich die EJF-Lazarus-Gesellschaft, die diakonisch-soziale Arbeit von Bayern bis nach Brandenburg anbietet. Dazu kommt die neue gegründete Treberhilfe Brandenburg gGmbH, ein Ableger der Berliner Treberhilfe, die dort seit 20 Jahren soziale Arbeit leistet. HK

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