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Sport: Kampfgeist hier, Arroganz dort

PSU-Hockeydamen erkämpften sich 2:2 gegen Köpenick – Männer verloren gegen Leuna mit 9:13 erneut ein Heimspiel

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PSU-Hockeydamen erkämpften sich 2:2 gegen Köpenick – Männer verloren gegen Leuna mit 9:13 erneut ein Heimspiel Von Henner Mallwitz Am Ende zog Ingo Marquardt dann doch noch seinen Hut vor den Damen. Überraschend, denn eine Stunde lang sah es absolut nicht danach aus. Das Regionalliga-Heimspiel zwischen der Potsdamer Sportunion und der Köpenicker Hockeyunion hatte sich der PSU-Coach dann doch ein wenig anders vorgestellt. Als die Gäste kurz vor Halbzeitpfiff nach ihrem ersten Eckball mit 1:0 in Führung gingen, schien der Tag kaum noch erfolgreich zu werden. Aus der Kabine kamen die Potsdamerinnen dann jedoch hoch motiviert, waren spielbestimmend und aggressiv, was aber auch Räume öffnete. Ein Konter, ein Tor – 0:2. „Da war die Sache für mich gelaufen“, gab Marquardt nach dem Match ehrlich zu. Doch zu diesem Zeitpunkt hatte der Trainer die Rechnung ohne seine Damen gemacht. Denn die bäumten sich noch einmal auf, organisierten ihr Spiel, kamen durch Beatrice Binder auf 1:2 an die Köpenickerinnen heran und schafften kurz vor dem Schlusspfiff durch Nadine Richter sogar noch den Ausgleichstreffer. „Alle Achtung“, musste sich der Coach revidieren, doch das tat er gern. „Das zeigt wachsende Stärke. Die Mannschaft hat sich bei einem solchen Rückstand nicht aufgegeben.“ Wenn er das Spiel in dieser Woche auswertet, wird Marquardt sicherlich lobende Worte finden. Denn eines zeigte sich in der Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee deutlich: der Mannschaftsgeist, der über so manche technische Schwächen siegte. Und trotzdem, so der Coach, gebe es noch einiges zu tun. „Wir müssen einfach einen Tick wacher sein. Dieser letzte Meter zum Ball, der ist es.“ Dem Saisonziel, dem Klassenerhalt, sind die PSU-Damen mit dem Unentschieden einen kleinen Schritt näher gekommen und haben sich damit fester im Mittelfeld etabliert. Am kommenden Wochenende treten die Damen in Leipzig an. Dem Spiel der Frauen hatte auch Andreas Eger zugeschaut. Wenigstens etwas Gutes an diesem Tag, mag er gedacht haben. Denn das, was seine PSU-Herren im Match zuvor geboten hatten, war blamabel: Mit 9:13 unterlagen sie dem TSV Leuna. „Mir fehlen noch immer die Worte“, sagte der Trainer. „Ich bin einfach enttäuscht. Nein. Sehr enttäuscht.“ Dabei hätte an diesem Sonnabend alles so gut laufen können für den selbst ernannten Aufstiegskandidaten, sollte doch einiges gekittet werden. Denn während sich der Regionalligist in den ersten beiden Auswärtsspielen gegen Schwerin und Steglitz als Sieger behauptete, fingen sich die PSU-Männer vergangene Woche vor heimischem Publikum eine 9:12-Klatsche gegen Torgau ein. Ein Ausrutscher? Anscheinend nicht, denn auch der als Abstiegskandidat gehandelte TSV Leuna sorgte für ein Fiasko. „Keine Bereitschaft, in die freien Räume zu laufen“, kritisierte Eger. „Da macht jeder jeden auf dem Feld an.“ Und dann erinnerten seine Worte an jene, die auch der vorherige Coach Guido Kottmann oft fand: „Die Arroganz ist offensichtlich.“ Der Coach zieht daraus seine Lehren: Zum nächsten Spiel bleiben zwei bis drei Spieler zu Hause. Am Mittwoch ist Teamsitzung geplant. „Und dann muss was passieren!“

Henner Mallwitz

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