
© Jan Kuppert
Sport: Kantersieg zum Auftakt
Turbine Potsdam bezwang den Bundesliga-Aufsteiger VfL Sindelfingen mit 9:1
Stand:
Dem deutschen Frauenfußball-Meister Turbine Potsdam ist ein Traumstart in das Unternehmen Titelverteidigung gelungen: Beim 9:1 (2:0) in Sindelfingen spielte das Team von Trainer Bernd Schröder am ersten Bundesliga-Spieltag groß auf. Weltmeisterin Yuki Ogimi (64./81.), Genoveva Anonma (76./77.), Keelin Winters (8.), Patricia Hanebeck (29.), Lisa Evans (49.), Stefanie Mirlach (57.) und Natasa Andonova (79.) machten den Kantersieg am Sonntag perfekt. Den Ehrentreffer für den überforderten Aufsteiger aus Sindelfingen erzielte Natalia Mann (55.).
Schröder zeigte sich mit der Mannschaftsleistung dennoch nicht vollständig zufrieden. „Dieses unnötige Gegentor hätten wir nicht fangen dürfen“, kritisierte der Erfolgs-Coach, der in der zweiten Halbzeit des Spiels eine bessere Leistung seiner Elf sah. „Vom Ergebnis her ist das sehr zufriedenstellend, aber man muss das Ganze eben auch relativieren“, so Schröder. Zwar war seine Elf im gesamten Spielverlauf „um Längen überlegen“ gewesen, dennoch habe es viele Fehler im Abspiel gegeben. Auf alle Fälle, so Schröder weiter, hätten sich die Neuzugänge sehr gut in die Mannschaft integriert. Winters, Evans und Mirlach hatten mit ihren Treffern einen entscheidenden Anteil am Sieg. „Die Tore waren gut verteilt.“
Ein leichtes Spiel hatten die Potsdamerinnen trotz des klaren Sieges allerdings nicht. Der Aufsteiger aus Sindelfingen stand vor mehr als 1000 Zuschauern sehr tief, kam selten aus der eigenen Hälfte heraus und ließ den Deutschen Meister stets gegen eine Wand anrennen. Gerade aus diesem Grund sei das Gegentor unnötig gewesen, so Schröder.
Einerseits herrschte bei ihm nach dem Abpfiff die Freude über den eigenen Sieg, andererseits hätte er dem Dauerkonkurrenten 1. FFC Frankfurt keinen so glimpflichen Ausgang seines Spiels gegönnt. Dieser entging zum Liga-Auftakt nämlich nur knapp einer Blamage. Dank des späten Tores von Nationalspielerin Simone Laudehr in der 87. Minute setzten sich die Hessinnen in Unterzahl gegen den krassen Außenseiter USV Jena mit 2:1 (0:1) durch.
Vor 2370 Zuschauern brachte Susanne Utes die Gäste aus Thüringen in der 25. Minute in Führung, die die ehemalige Turbine-Spielerin Carolin Schiewe (70.) mit einem Eigentor ausglich. Die in der Sommerpause weiter verstärkten Frankfurterinnen mussten nach einem Feldverweis für Saskia Bartusiak (37.) fast eine Stunde lang in Unterzahl spielen.
Weil die deutsche U 20-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Japan noch immer dabei ist und am Dienstag im Halbfinale auf den Gastgeber trifft, finden auf Wunsch der durch die Abstellungen von Spielerinnen betroffenen Vereine an den ersten beiden Bundesliga-Spieltagen nur jeweils zwei Partien statt. Für Turbine heißt das, dass am kommenden Wochenende spielfrei ist – das erste Saisonheimspiel gegen des SC Freiburg wurde auf Mittwoch, 14. November, verlegt. (mit dpa)
Turbine: Naeher; Singer, Draws (46. Mirlach), Kemme; Doorsoun-Khajeh; Winters (63. N. Andonova); Hanebeck, Göransson (82. Meister); Ogimi, Evans, Anonma.
Henner Mallwitz
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