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Landeshauptstadt: Kanustrecke unter Flutlicht eröffnet Potsdamer Denkmalschutz verhinderte bislang eine noch längere Strecke – wegen Sichtachsen

Potsdam-West - Die erste Kanu-Trainingsstrecke mit Flutlicht an einem der deutschen Olympiastützpunkte ist gestern am Luftschiffhafen eröffnet worden. Fünf Flutlichtmasten sind dafür auf dem Grund des Templiner Sees verankert, verteilt auf die 250 Meter lange Strecke des Havelgewässers.

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Potsdam-West - Die erste Kanu-Trainingsstrecke mit Flutlicht an einem der deutschen Olympiastützpunkte ist gestern am Luftschiffhafen eröffnet worden. Fünf Flutlichtmasten sind dafür auf dem Grund des Templiner Sees verankert, verteilt auf die 250 Meter lange Strecke des Havelgewässers. „Damit jeder nach dem Training auch wieder nach Hause findet“, sagte Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs zur Eröffnung. Ursprünglich war die Anlage für Deutschlands erfolgreichstes Kanu-Rennsportteam viel größer geplant, doch der Denkmalschutz verhinderte bislang eine längere Strecke.

Sichtachsen zwischen der Villa Carlshagen am Luftschiffhafen und dem Havelgewässer sollen der Grund für die kurze Streckenführung sein. Dennoch halten Stadtspitze und Olympiastützpunkt an dem Vorhaben fest. Bis zu 1000 Meter lang soll die beleuchtete Anlage später sein, sie ist eine von drei Trainingsstrecken der Rennkanuten auf dem Templiner See. Finanziert worden ist die Anlage gemeinsam von Bund, Land und Stadt.

Auch die 2,8 Millionen Euro für die Modernisierung des Olympiastützpunktes und des Bundeskanuzentrums kommen von Bund, Land und Stadt. Ursprünglich sollten die Arbeiten doppelt so viel kosten, doch die seit vier Jahren in der Diskussion stehenden Pläne für die Sanierung des 25 Jahre alten Gebäudes wurden mehrfach überarbeitet. Sportminister Holger Rupprecht unterstrich bei seinem Besuch die Bedeutung des Olympiastützpunktes: „Potsdam ist schon seit langem Synonym für Weltklasseleistungen im Kanurennsport. Dafür stehen Namen wie Katrin Wagner-Augustin, Fanni Fischer, Ronald Raue und Tim Wieskötter“. Mit der Sanierung werde die Diskrepanz zwischen Leistung und Bedingungen geschlossen, so Rupprecht. Er sah sich gestern, so kurz vor Weihnachten, als Rupprecht durch die Lande stapfen. Mit so einem Namen habe man eine Verpflichtung, sagt der Bildungsminister.

Vor allem der Deutsche Kanu-Verband habe sich dafür stark gemacht, sagte Andreas Höppner. Der Leiter des Potsdamer Olympiastützpunktes erklärte, dass es nach der Fertigstellung in zwei Jahren auch erstmals moderne Bedingungen für Labordiagnostiken, Physiotherapie und der Sanitäranlagen gibt. Auch ein Dopingkontrollraum werde für die Sportler eingerichtet, in dem Trainingskontrollen abgenommen werden.

Drei- bis vier Mal im Jahr verbringt die deutsche Kanu-Nationalmannschaft einige Tage in Potsdam, um eine Leistungsdiagnostik durchzuführen. Grund dafür ist die deutschlandweit einmalige Kanu- Gegenstromanlage. Auch die wird im Rahmen der Modernisierung aufgefrischt, doch eines fehlt weiterhin. Unterkünfte für die Sportler werden nicht zur Verfügung stehen. Diese seien den Sparplänen zum Opfer gefallen, sagte Höppner. Auch die Leichtmetall-Häuser aus DDR-Zeiten würden nicht mehr infrage kommen. Daher müsse sich der Verband bei Lehrgängen in benachbarten Hotels einmieten. Seine Forderung daher: Neue Wohnheimplätze im Luftschiffhafen. In einem Gesamtkonzept des Geländes waren die vorgesehen, doch der Masterplan scheiterte innerhalb der Stadtverwaltung bereits im Diskussionsstadium. Jann Jakobs sagte nach der Eröffnung der Flutlichtanlage, die Verwaltung arbeite nun an einer beheizten Kanurennstrecke

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