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Landeshauptstadt: Kapuste angezeigt

Demonstration gegen Garnisonkirche und Gedenken am „Tag von Potsdam“ endete mit Polizeieinsatz

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Demonstration gegen Garnisonkirche und Gedenken am „Tag von Potsdam“ endete mit Polizeieinsatz Innenstadt - Die Kommunikation zwischen dem Linken Bündnis Potsdam und den Befürwortern des Wiederaufbaus der Garnisonkirche an der Breiten Straße ist gestört. Am gestrigen „Tag von Potsdam“ rollten Mitglieder des Bündnises am ehemaligen Standort der Kirche ein Plakat gegen den Wiederaufbau aus: „Stoppen wir den erneuten symbolischen Handschlag zwischen den Rechtskonservativen und den Nazis in der Garnisonkirche“ stand neben anderen Parolen in kleinen Lettern geschrieben. Die kurze Protestaktion endete mit einer Anzeige zwischen Potsdamer Stadtverordneten: Falk Richter (Die Andere) zeigte Eberhard Kapuste (CDU) an, weil dieser ihn und andere als „Arschloch“ bezeichnet haben soll. Kapuste selbst sei zufällig vorbei gekommen, sagte er gegenüber PNN. Das Häufchen der Linken habe er erst nicht gesehen, bis er von der Mittelinsel der Breiten Straße aus das Transparent erblickte und die Polizei rief. Später entfernte er gemeinsam mit Oberst a. D. Burkhart Franck das angebrachte Plakat. Die Polizei bezeichnete die Aktion der Demonstranten, die offiziell eine Gedenkveranstaltung durchführten, als halbillegal. Zwar müsse jede Versammlung auf öffentlichen Straßen angemeldet werden, doch deuteten die Beamten an, keine Strafverfolgung der etwa ein Dutzend Teilnehmer vorzunehmen. Auch das Anbringen des Plakates habe keinen Straftatbestand erfüllt. Offizieller Grund für die Veranstaltung war das Gedenken an die Opfer des Faschismus, der nach Ansicht der Teilnehmer mit dem Händedruck zwischen Reichspräsident Paul von Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler am 21. März 1933 am Fuße der Garnisonkirche seinen Ursprung hat. 72 Jahre nach dem als „Tag von Potsdam“ in die Geschichte eingegangenen Ereignis soll nun am 14. April der Grundstein für den Wiederaufbau der 1968 abgerissenen Kirche gelegt werden. Der frühere, von Philipp Gerlach errichtete Barockbau mit dem markanten 88 Meter hohen Turm samt holländischem Glockenspiel wurde 1732 als Militärkirche eingeweiht und im November 1805 vom russischen Zar Alexander I. besucht. Vier Jahre später wurde dort der erste frei gewählte Potsdamer Magistrat in sein Amt eingeführt. jab

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