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Sport: Karacho, Krümel, schmetternde Trompeten

Sechste Potsdamer Sporttage öffneten in den Bahnhofspassagen

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„Warum macht es nicht, was ich will, ruft Philipp noch aufgeregt, doch es ist schon zu spät: Mit voller Wucht kracht der 15-Jährige in die Zuschauertribüne. Er und sein Kumpel Max, den er eben noch versuchte vom Board zu stoßen, sind begeistert von dem Snowboardsimulator in der Bahnhofshalle. „Hätte ich das Geld dazu, wär das auch im richtigen Leben was für mich“, meint Philipp. Der Simulator ist nur einer der zahlreichen Attraktionen auf den sechsten Potsdamer Sporttagen, die am Freitag in den Bahnhofspassagen eröffnet wurden. Noch heute präsentieren sich bis 20 Uhr mehr als 20 Sportvereine aus der Region. Es gäbe keine vergleichbare Veranstaltung in Potsdam, meint Potsdams Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport Gabriele Fischer, in der sich die Vereine einem so breiten Publikum präsentieren könnten.

Das sieht auch Kathrin Boron, die vierfache Olympiasiegerin so, die mit ihrem Heimatverein, der Potsdamer Rudergesellschaft e.V. angetreten ist: „Wann bekommt man schon mal die Gelegenheit, den Sport einem größeren Publikum vorzustellen - gerade wenn es sich um einen so genannten Randsport handelt“, so Boron. Ansonsten gäbe es ja kaum Möglichkeiten, um Nachwuchs zu werben. Nachwuchssorgen vermutet man bei den Potsdamer Sporttagen nicht. Sofort hat eine Schar Kinder den Ergometer der Rudergesellschaft in Beschlag genommen. Kathrin Boron kümmert sich um die Kleinen, weist sie in das Gerät ein und verteilt Preise. „Auf dem Gerät“, so erklärt sie, „trainieren wir bei diesem Wetter.“ Aber viele hätten davon genug und trainierten wieder draußen – trotz Eisschollen. Für die Potsdamer Sporttage spielt das winterliche Wetter eine positive Rolle - stehen sie doch unter dem Motto „Snow and Fun“. Und so können Wintersportprofis und solche, die sich dafür halten ihr Können in zahlreichen Wettbewerben beweisen. Für jene, die lieber zuschauen, bietet das Rahmenprogramm der Sporttage eine Menge: Halsbrecherische Akrobatik präsentieren die Cheerleader Potsdam - schmetternde Trompeten der Potsdamer Fanfarenzug. Etwas handfester geht es am späten Nachmittag zur Sache: Die Kinder des ESV Lokomotive Karateverbands - die „Krümel“, wie sie sich selbst nennen - zeigen ihre Kampfkunst. Die Kinder könnten bereits mit zwei Jahren anfangen, Karate zu lernen, meint Anke Hellmann vom ESV. Ihr Bruder Falk gehört, wie sie, zu den „Torten“. Der 16-Jährige tritt heute in Stollberg an, um sich für die Karate-Weltmeisterschaft qualifizieren.

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