Sport: Karimov völlig von der Rolle

Ihren zweiten Kampf in der diesjährigen Zweitliga-Saison hat die Boxstaffel von Motor Babelsberg zwar am Samstag mit 10:12 verloren; Trainer Ralph Mantau war trotz der Niederlage bei der Kampfgemeinschaft Hertha BSC/BC Cottbus aber nicht unzufrieden. „Mit Glück schaffen wir hier ein Unentschieden“, sagte er nach dem letzten Kampf in der Berliner BRuno-Gehrke-Halle. „Beide Seiten hatten eine Super-Staffel, es war die erwartet enge Kiste“, so Mantau.

Zwei ihrer acht Kämpfe boxte die Staffel Unentschieden. Besonders haderte Mantau dabei mit der Entscheidung im Leichtgewicht (bis 60 Kilogramm). In einem packenden, intensiven Fight führte Motors Athe Gashi bis Sekunden vor dem Schlussgong, ehe Robert Harutyunyan noch einen Treffer zuerkannt bekam. Wo der gesetzt worden sein könnte, rätselten neben Mantau auch zahlreiche der 180 Zuschauer. Gravierende Fehlentscheidungen der Punktrichter, so betonte Mantau, habe es aber nicht gegeben. Für das zweite Unentschieden sorgte Superschwergewichtler Eric Brechlin gegen den Schweden Modo Sallah.

Für die einzige echte Enttäuschung im Motor-Trikot sorgte mit Weltergewichtler Rinat Karimov ausgerechnet einer der vorjährigen Sieggaranten. Regelmäßig konnte der lange Schlaks Ilja Spirin nicht auf Distanz halten und kassierte zuviele Treffer. Zwar wurde Spirin in der zweiten Runde angezählt, seinen Punktrückstand konnte Karimov aber nicht durch einen vorzeitigen Sieg nivellieren. Vom Punktgaranten zum Loser“, war Mantau fassungslos über Karimovs Auftritt. Bis zum nächsten Auftritt der Motor-Staffel am 18. Dezember in Nordhausen werden beide noch intensiv auf Ursachenforschung gehen.

Die übrigen Kämpfe verliefen wie erwartet. Marcel Schneider besiegte Hafid Bouji im Fliegengewicht (56 Kilogramm), Artem Haruntunyan unterlag im Halbweltergewicht (64 Kilogramm) dem einzigen Cottbuser Starter Artjom Daschyan wie auch Wladislaw Tepliakow gegen Enrico Kölling im Halbschwergewicht (81 Kilogramm) jeweils nach Punkten. Schwergewichtler Vitalius Sabacius gewann gegen Valeri Kalshyan vorzeitig wegen technischer Überlegenheit. Nur ein Motor-Boxer jubelte trotz Niederlage fast wie ein Sieger. Benjamin Kremers wankte gegen den Deutschen Meister von 2009, Stefan Härtel, zwar, hielt aber die drei Runden durch. „Er hat sich teuer verkauft und super aus der Affäre gezogen“, freute sich Mantau über Kremers Auftritt im Mittelgewicht. I. Höfgen

I. Höfgen