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Zukunftsfähig machen. Im Babelsberger Thalia-Kino wurden am Donnerstagabend die geplanten Maßnahmen für das Karl-Liebknecht-Stadion vorgestellt. Mit dabei war auch der Präsident des SV Babelsberg 03, SPD-Innenminister Rainer Speer.

© Manfred Thomas

Von Michael Erbach: „Karli“-Kompromiss steht bevor

Stadt und Land haben sich offenbar im Flutlichtmasten-Streit geeinigt – die Lösung ist noch geheim

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Babelsberg - Am Montag nun soll er präsentiert werden – der Kompromiss im Streit um die acht Millionen Euro teure Sanierung des Karl-Liebknecht-Stadions in Babelsberg. Gestern Mittag hatte es dazu ein Gespräch zwischen Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs und der zuständigen brandenburgischen Kulturministerin Martina Münch (beide SPD) gegeben. Dabei sei, so Ministeriumssprecherin Antje Grabley, das gesamte Sanierungsvorhaben für das „Karli“ thematisiert worden. Beide Seiten hätten zunächst Stillschweigen über das Gespräch und seinen Ausgang vereinbart. Am kommenden Montag werde jedoch ein „einvernehmlicher Kompromiss“ präsentiert, sagte Grabley. Das bestätigte auch Rathaussprecherin Regina Thielemann

Hauptkonfliktpunkt sind die Flutlichtmasten im Stadion, die – bundesweit einmalig – wegen der Nähe zum Weltkulturerbe im Babelsberger Park abgeknickt sind und nur bei den Fluchtlichtspielen des Fußball-Viertligisten SV Babelsberg 03 und des Frauen-Fußballmeisters Turbine Potsdam aufgerichtet werden. Auf diese Weise sollen die Sichtachsen zwischen Welterbestätten gewahrt bleiben. Allerdings sind die Masten – wie das Stadion überhaupt – den Denkmalschützern nach wie vor ein Dorn im Auge. Deshalb hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder nur befristete Genehmigungen für den Betrieb der Masten gegeben.

Die Sanierung des Stadions aus den Mitteln des Konjunkturpakets der Bundesregierung ist aber davon abhängig, dass der Spielbetrieb nachhaltig gewährleistet wird. Daher die Forderung der beiden Fußballvereine nach einer dauerhaften Genehmigung der Masten. „Die Flutlichtanlage ist die Voraussetzung für den langfristigen Spielbetrieb“, sagte SVB-Geschäftsführer Ralf Hechel gestern den PNN.

Ohne genehmigte Flutlichtmasten kann keine Sanierung des Stadions stattfinden. Die Denkmalschützer sind aber gegen eine unbefristete Genehmigung der Anlage, weil dies de facto den Standort des Stadions am Welterbepark zementieren würde. Daher gehen Beobachter davon aus, dass am Montag zwar keine dauerhafte Betriebsgenehmigung für die Masten verkündet wird, aber die Genehmigung für einen so langen Zeitraum, dass der Einsatz der acht Millionen Euro und somit die Sanierung des Stadions möglich gemacht werden.

Die Sanierungsmaßnahmen für das marode Stadion, das den Anforderungen für den Profi-Fußball nicht entspricht, sollen eigentlich im Mai beginnen und müssen auf jeden Fall bis Ende 2011 abgeschlossen sein. Geplant sind unter anderem der Ausbau und die Überdachung der Tribüne an der Karl-Liebknecht-Straße, eine Rasenheizung, der Bau eines Kunstrasenplatzes sowie neue Anlagen für Beschallung, Beleuchtung und Bewässerung.

Michael Erbach

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