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Landeshauptstadt: Karriere im Supermarkt
Karriere nach Ausbildung bei Discountern möglich / Duales Studium
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Absolventen mit einem betriebswirtschaftlichen Studium haben bei Discountern in Deutschland gute Aufstiegschancen. Einige der Unternehmen bilden aber auch selbst Führungskräfte aus. Doch es hagelt Kritik an der Ausbildung bei den Billig-Supermarktketten.
Die meisten Discounter werben damit, dass man es vom einfachen Verkäufer bis zum Filial- oder Verkaufsleiter bringen kann. Vor allem Gewerkschafter bezweifeln das: Aus ihrer Sicht dürfte eine Karriere vom Filialmitarbeiter zur Führungskraft beim Discounter die absolute Ausnahme sein. Die Manager kämen meist von außen, sagt Ulrich Dalibor, in Berlin zuständig für den Einzelhandel bei der Gewerkschaft Verdi.
Zumindest einen Teil dieser Manager qualifizieren die Discounter aber selbst. Unter anderem bieten Penny, Netto und Lidl ein duales Studium an.
Bei Netto etwa werden die jungen Leute in drei Jahren zur Führungskraft in einem Bereich wie Logistik, Einkauf oder Marketing qualifiziert. Dabei wechselten sich Theorie- und Praxisphasen im zwölfwöchigen Rhythmus ab, erklärt Christina Stylianou, Sprecherin von Netto mit Sitz in Maxhütte-Haidhof (Bayern). Wie bei anderen Betrieben lernen die Studenten die Theorie an Berufsakademien oder anderen Hochschulen. In den Praxisphasen arbeiten die Nachwuchs-Führungskräfte in verschiedenen Verwaltungsabteilungen. Bei Lidl ist zudem ein bezahltes Auslandssemester enthalten. Die Studienkosten zahlen bei den dualen Studiengängen in der Regel die Firmen. Die Vergütung beträgt etwa bei Lidl im ersten Studienjahr 850 Euro im Monat.
Aber auch wer auf eigene Faust ein betriebswirtschaftliches Studium abgeschlossen hat, ist bei vielen Billiganbietern gern gesehen. Die Discounter köderten Hochschulabsolventen gezielt mit hohen Einstiegsgehältern oder einem Dienstwagen, sagt Dalibor. Doch die Top-Kräfte stünden unter einem enormen Druck: Sie müssten Umsatz machen und Kosten senken. Daher sei die Fluktuation hoch. Den Vorwurf weist man bei Lidl zurück: Die Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter betrage im Durchschnitt 5,3 Jahre und liege damit um circa zwei Jahre über dem Durchschnitt im deutschen Einzelhandel. mag
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