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Landeshauptstadt: „Kaserne der Beweibten“ aufgestockt

E.DIS Aktiengesellschaft baut Verwaltungsgebäude am Berliner Tor aus

Stand:

E.DIS Aktiengesellschaft baut Verwaltungsgebäude am Berliner Tor aus Innenstadt - Hinter der Bauplane am Gebäude Berliner Straße / Ecke Türkstraße sind derzeit Umbauarbeiten im Gange. 1753 bis 1756 war das Gebäude nach einem Entwurf von Heinrich Ludwig Manger als Unterkunft für die Leibeskadron der Garde du Corps erbaut worden. Als „Kaserne der Beweibten“ war es zunächst bekannt. Denn in dieses Militärquartier zogen die Gardisten mit ihren Frauen in Einraumwohnungen ein. Mit diesem Zugeständnis an die Zweisamkeit wollten die Preußen die Treue zum König verstärken und das Risiko der Desertion (Fahnenflucht) verringern. Im 19. Jahrhundert diente die Kaserne dann dem Garde-Jäger-Bataillon als Quartier. „Durch Aufstockung soll das Gebäude wieder die ursprüngliche Traufhöhe erhalten“, erklärte gestern Wolfgang Vöse von der E.DIS Aktiengesellschaft. Das Unternehmen komplettiert damit seinen Potsdamer Firmensitz. Am 8. Dezember vorigen Jahres nahm E.DIS am traditionsreichen Energiestandort Am Kanal die instand gesetzten historischen Bauten und einen Verwaltungsneubau in Betrieb. Dazu gehört das wieder hergestellte Offizierskasino des ehemaligen Infanterieregiments 9, dem späteren Klubhaus der Energiearbeiter „Walter Junker“. Mit Innenhof und Jugendstilbrunnen gehört es jetzt zu den Perlen des E.DIS-Karrees. Das Gebäude, an dem derzeit die Arbeiten im Gange sind, hatte im Krieg schweren Schaden genommen. Aber nachdem das Satteldach samt zweitem Obergeschoss abgetragen und ein neues Flachdach darauf gesetzt war, konnte es schon 1945 wieder als Verwaltungsgebäude in Betrieb genommen werden. Das Provisorium hielt immerhin 60 Jahre. Wie der Bauverantwortliche des Energieversorgers Ulrich Friedel erläuterte, verläuft die Vervollständigung der alten Kaserne „nicht unkompliziert.“ So musste bei dem nicht unterkellerten Gebäude eine Gründungsverstärkung vorgenommen werden. Im Übrigen sind bei dem unter Denkmalschutz stehenden Haus entsprechende Auflagen einzuhalten. Bei der Fassadenstruktur und -farbe orientieren sich die Bauleute an dem ursprünglichen Zustand. „Dadurch wird das Stadtbild an dieser Stelle aufgewertet“, ist Friedel sicher. Im gesamten „E.DIS-Karree Am Kanal“ sind rund 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Mit der Konzentration auf diesen Standort in Potsdam hat das Unternehmen laut eigenem Bekunden eine kostengünstige Lösung für seine Verwaltung in West-Brandenburg realisiert. Zugleich hat es das Areal zwischen Berliner Tor und Am Kanal durch anspruchsvolle Sanierung und gekonnte Komplettierung zur guten Adresse gemacht. Günter Schenke

Günter Schenke

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