Sport: Kaum erinnernswert
VfL hatte bei Schlusslicht Rudow keine Mühe
Stand:
Es war eines der weniger denkwürdigen Spiele, das Christoph Pawlazyk bei seinem 100. Auftritt im Trikot des VfL Potsdam in der Handballregionalliga zu bestreiten hatte. Sieben Tore, zwei aus dem Feld und fünf von der Strafwurflinie, konnte der Rechtsaußen zum ungefährdeten 34:21 (16:9)-Erfolg seiner Mannschaft beim Tabellenschlusslicht TSV Rudow beitragen.
Doch der Erinnerungswert dieses Spieles, das Victor Pohlack in jene Sporthalle zurückführte, in der er nahezu seine komplette Handballjugend verbracht hatte, hält sich in Grenzen. Von Beginn an standen die Gastgeber wegen zahlreicher personeller Ausfälle auf verlorenem Posten. Gerade einmal acht gesunde Feldspieler, unter anderem fehlte der etatmäßige rechte Rückraum komplett, konnte Rudows Trainer Harald Koch gegen den Tabellenführer VfL Potsdam auf das Feld schicken. Die verbliebenen Gastgeber suchten ihr Heil in der Flucht nach vorn und traten dem Potsdamer Angriff mit einer offensiven Abwehrformation gegenüber. Mal zwei, mal drei Rudower versuchten, die Aufbauspieler des VfL bereits bei 12 Metern abzufangen und deren Passwege zu durchkreuzen. Resultat war ein von zahlreichen Stoppfouls geprägter, weitgehend unansehnlicher Spielverlauf, in dem die Mannen um Spielmacher Pawel Kaniowski immer wieder neu ansetzen mussten.
„Das war ein ganz schönes Herumgewurschtel und beileibe nichts für Handball-Schöngeister“, bilanzierte dann auch Potsdams Co-Trainer Matthias Lessig, kaum das die Partie abgepfiffen war. Sein „Chef“ Alexander Haase war zu diesem Zeitpunkt längst auf dem Weg nach Ludwigsfelde, wo er das Spiel des LHC gegen den ATSV Stockelsdorf beobachten wollte. In den vorangegangenen 60 Minuten wurde Potsdams Trainer Zeuge eines Spiels, „wie es wohl typisch ist, wenn der Erste auf den Letzten trifft“, konstatierte Haase. Seine Mannschaft habe solide, aber nicht wirklich gut gespielt. „Auch ein Ergebnis der offensiven Deckung der Berliner“, analysierte der 29-Jährige. Viele kleine Fehler in Abwehr und Angriff sowie ein Dutzend vergebener Torchancen aus aussichtsreichen Positionen waren Zeugnis einiger Konzentrationsmängel bei seinen Spielern. Gleichwohl konnten die VfLer zum Ende der ersten Hälfte ihren Vorsprung Tor um Tor in die Höhe schrauben (10:7/20.Minute, 15:8/28.). Zu beschränkt waren die Mittel, die die Offensive des TSV Rudow der Potsdamer Deckung entgegen zusetzen hatte. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff hatten die Gäste von der Havel erneut einige Tempogegenstöße im Gehäuse des TSV untergebracht (23:13/ 39.) und das Spiel endgültig entschieden.
Nach nunmehr sieben Siegen in Folge, eine Bilanz, wie sie der VfL in der Regionalliga noch nie vorzuweisen hatte, erwartet der Tabellenführer am kommenden Sonntag den zweitplatzierten VfL Bad Schwartau zum Staffelgipfel in der Heinrich-Mann-Allee. M.T.
VfL Potsdam: Müller, Herholc – Pohlack(1), M. Thiele(2), Böhm(1), Hoffmann(2), Kärsten, Bolduan(6/1), Pawlazyk(7/5), Kaniowski(5), Rupprecht, Baumgart(8), Schugart(2), Kurtz
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