Landeshauptstadt: Kaum Interesse am Fonds
EWP-Kunden zeichneten 2,2 Millionen Euro für grüne Projekte. Fünf Millionen Euro waren geplant
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Der von der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) aufgelegte Kundenfonds zur Finanzierung von Ökoenergieprojekten ist bei den Potsdamern nicht auf das erhoffte Interesse gestoßen. Insgesamt haben sich 341 Kunden beteiligt, was 2,2 Millionen Euro eingebracht habe, teilte das kommunale Unternehmen am Montagabend mit. Eigentlich hatte die EWP mit einem Fondsvolumen von rund fünf Millionen Euro gerechnet.
„Unsere Erwartungshaltung war in der Tat höher – auch im Hinblick auf die guten Erfahrungen in anderen Städten“, räumte EWP-Geschäftsführer Holger Neumann auf PNN-Anfrage ein. Über die Ursachen könne man nur spekulieren, so Neumann. Das Vorhaben sei öffentlich gut beworben worden. Womöglich liege die mangelnde Beteiligung an der generellen Vorsicht der Bürger gegenüber besonderen Geldanlageformen.
Der Fonds war ein Angebot an die EWP-Kunden, sich über Inhaberschuldverschreibungen am Ausbau lokaler grüner Energieprojekte zu beteiligen. Für ihre jeweilige Einlage erhalten die Teilnehmer einen Zinssatz von bis zu 3,25 Prozent. Die Zeichnungsfrist hatte am 1. Oktober 2012 begonnen und war Ende Januar um fünf Monate verlängert worden – ebenfalls wegen des nur geringen Interesses.
Zwei Projekte hat die EWP bereits anteilig mit Geldern aus dem Fonds finanziert: das mit Klärgas gespeiste Blockheizkraftwerk in der Kläranlage Potsdam-Nord und die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Hauptfeuerwache in der Holzmarktstraße. Zudem geht in diesem Jahr in der Kunersdorfer Straße eine sogenannte Nahwärmeinsel ans Netz, also ein mit Biogas betriebenes Miniblockheizkraftwerk, das die Umgebung mit Fernwärme versorgt. Auf zwei Schuldächern werden Photovoltaikanlagen installiert. Auch diese Vorhaben werden aus dem Fonds mitfinanziert. pee
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