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Noch reichlich Potenzial. Markus Münch verfehlte die geforderte WM-Norm von 66 Metern bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm deutlich.

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Sport: Kaum noch Chancen auf die WM

Bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm fehlten Markus Münch vom SC Potsdam fünf Meter zur geforderten WM-Norm

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„WM-Norm? Davon ist ja wohl überhaupt nicht zu sprechen.“ Jürgen Schult war gestern nicht gerade gut aufgelegt. Der Diskus-Olympiasieger von 1988, der inzwischen als Trainer tätig ist, war von den Leistungen seiner Schützlinge überhaupt nicht überzeugt. Bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm hatte sich Markus Münch vom SC Potsdam vorgenommen, die WM-Norm über 66 Meter zu knacken (PNN berichteten). „Völlig abwegig“, urteilte sein Coach nach dem Wettkampf. Münch warf die Scheibe in Ulm gerade einmal auf 61,09 Meter – damit sind die WM-Hoffnungen für den 27-Jährigen nahezu gestorben.

Zwei Chancen hat er bei den anstehenden beiden Wettkämpfen zwar noch, aber der gebürtige Hamburger, der nach den Olympischen Spielen in London im vergangenen Jahr nach Potsdam wechselte, sieht selbst keine Chancen mehr. „Ich muss nichts schönreden“, sagte er nach dem Wettkampf. „Ich wollte mindestens zwei Meter weiter werfen und auf den dritten Platz kommen. Dann hätte ich womöglich noch eine Chance gehabt. Nun wurde ich Fünfter. Das Ganze habe ich aber noch nicht analysiert.“ Und dabei waren die Bedingungen geradezu optimal. Sonne, 24 Grad und ganz leichter wechselnder Wind – ideal für gute Würfe. „Wie auch immer – die WM-Norm ist sehr weit weg“, bekannte ein sichtlich frustrierter Markus Münch nach seinem Wettkampf.

Trainer Jürgen Schult weiß natürlich, woran es liegt. „Man muss mit den Beinen und nicht mit dem Oberkörper werfen“, sagt der erfahrene Diskus-Athlet, der am 6. Juni 1986 den noch immer bestehenden Weltrekord im Diskuswurf mit einer Weite von 74,08 m aufstellte. „Das schafft Markus noch nicht und daran werden wir hart arbeiten.“ Ziel sei eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016. „Bis dahin müssen wir noch einiges umstellen und stabilisieren.“ Das fängt bereits in den kommenden Tagen an – bis zum 27. Juli hat Münch noch Zeit, die geforderte Norm zu erbringen. Ob er am Wochenende allerdings bei den Norddeutschen Meisterschaften in Berlin oder beim internationalen Meeting in Madrid starten wird, soll erst unter der Woche entschieden werden.

Münchs Teamkollege Gordon Wolf erfüllte indes die Erwartungen, kam an seine bereits im Training erbrachten 58,02 m heran und wurde Siebter. Kristin Pudenz, die den Wettkampf aus dem Training heraus bestritt, wurde mit 53,96 m am Ende Neunte. Henner Mallwitz

Henner Mallwitz

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