
© Olaf Möldner
Von Thomas Gantz: Kaum Wünsche offen gelassen
VfL-Handballer besiegten in ihrem Zweitliga-Heimspiel den TSV Altenholz überzeugend mit 41:34 (22:18)
Stand:
Als Victor Pohlack vier Minuten vor dem Spielende das vierzigste Tor der Gastgeber warf, setzte schon so etwas wie ein Mitleidseffekt ein. Der aus dem Rückraum abgeworfene Ball traf zunächst die Lattenunterkante, sprang von dort an die Hacken des Gästetorhüters Tim Lübker und trudelte von dort ins Tor zum zwischenzeitlichen 40:29. Es war die deutlichste Führung in dem vom VfL Potsdam letztlich hochverdient mit 41:34 (22:18) gegen den TSV Altenholz gewonnenen Zweitliga-Heimspiel, das in sportlicher Hinsicht kaum Wünsche offen ließ. Vor lediglich 250 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee hinterließen die Gastgeber gegen den seit 1995 ununterbrochen in der 2. Handball-Bundesliga Nord vertretenen Verein aus Schleswig/Holstein einen rundum überzeugenden Eindruck.
In der Anfangsphase reichte ein energisches Anrucken, um innerhalb von knapp vier Minuten ein 2:4 in ein 7:4 umzuwandeln. Die Gäste brachten jedoch bis zur Pause die erforderliche Widerstandskraft auf, um sich einigermaßen im Spiel zu halten. Später sah ihr Trainer Jens Häusler jedoch eine, wie er hinterher sagte, „einigermaßen peinliche Vorstellung über die zu reden sein wird.“
Altenholz´ Spieler konnten dem vom Gastgeber angeschlagenen Tempo im eigenen Defensivspiel nicht mehr folgen und fanden in der Offensive häufig im wiederum famosen VfL-Torhüter Ariel Panzer ihren Meister. Die Potsdamer benötigten für ihren klaren Erfolg nicht einmal einen einzigen verwandelten Siebenmeter. Lars Melzer scheiterte beim einzigen Versuch, einen Strafwurf zu verwandeln. Auf dem Weg hin zum ersten doppelten Punktgewinn bot die funktionierende Gemeinschaft nach Wiederanpfiff in einigen Szenen ausgesprochene Attraktionen. Dreimal warf Ariel Panzer den Ball innerhalb kurzer Zeit quer durch die Halle in den Lauf Florian Schugardts, der jeweils nervenstark verwandeln konnte. Das Publikum ließ sich spätestens jetzt mitreißen und bekam am Ende auch noch anschaulich gemacht, dass die Potsdamer bei etwas besserer Konzentration in der Endphase leicht auch 45 Tore hätten werfen können.
VfL-Trainer Peter Melzer hatte, wie er hinterher bemerkte, vorab im Training eine ziemlich ausgeprägte Nervosität bei seinen Spielern ausgemacht. Der ambivalente Auftritt beim 28:32 der Vorwoche in Rostock, wo der VfL eine ganz schwache erste Halbzeit ablieferte, wirkte offenbar länger nach und sorgte für die Gewissheit, dass gegen Altenholz gewonnen werden muss um nicht unter Druck zu geraten. Die Souveränität, mit der sich die Potsdamer vorgestern präsentierten, lässt nun für den kommenden Freitag Raum für Zuversicht auf weiteren Punktzuwachs. Der VfL spielt dann ab 19.30 Uhr beim HSV Hannover.
Im Vorspiel zur Zweitliga-Partie gegen Altenholz erreichte die gegenüber der Vorsaison erheblich umformierte VfL-Reserve in der Oberliga Berlin/Brandenburg gegen den HC Spreewald ein respektables 30:30.
1. VfL Potsdam: Pahl, Panzer; Pohlack 6, Melzer 3, Mellack 7, Kohnagel, Bolduan 6, Takev, Piske 3, Schmidt 3, Kübler 1, Urban 4, Sommer 2, Schugardt 6.
Thomas Gantz
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