DER SPRECHER: Kay-Uwe Kärsten über „Empowerment“
Wenn er an das Rednerpult tritt, geht ein Lächeln durchs Publikum. „Manche machen sich garantiert über mich lustig“, sagt Kay-Uwe Kärsten, schon seit Jahren Sprecher des Archiv e.
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Wenn er an das Rednerpult tritt, geht ein Lächeln durchs Publikum. „Manche machen sich garantiert über mich lustig“, sagt Kay-Uwe Kärsten, schon seit Jahren Sprecher des Archiv e. V.. Viele allerdings schätzen sein rhetorisches Geschick, es macht Spaß, ihm zuzuhören. Er sei der einzige Nichtjurist in seiner bürgerlichen Familie, sagt der 29-Jährige, der demnächst sein Studium der Japanologie und Geschichte abschließt.
Im Archiv engagiert er sich seit den Neunzigern. Die Arbeit dort habe seine persönliche Sozialisation vorangetrieben, sagt er, dem Archiv verdanke er viel „Empowerment“. Wenn Studium und politische Arbeit – er ist außerdem Sprecher der AG Jugendsoziokultur und gehört zur Koordinierungsgruppe Bürgerbeteiligung – ihn stressen, entspannt er sich mit Meditation und Martial Arts, raucht – nein, trinkt – Johanniskraut-Tee und macht Rollenspiele. Weil es in Potsdam zu teuer ist, wohnt er in Berlin in einer „echten“ Sechs-Personen-WG, mitten im Schöneberger Schwulenkiez. „Gewöhnungsbedürfti, aber lustig“, sagt er, der eine Freundin hat.
Für die Zukunft des Archiv-Vereins kämpft er stets mit formvollendeten öffentlichen Auftritten. Sollte er sich bedroht fühlen, warnt er, „kann ich auch ein kaltblütiges Arschloch sein“. spy
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