zum Hauptinhalt

Sport: KC Potsdam sorgt für Sternstunden Aus dem Luftschiffhafen zu Gold für Deutschland

Der Kanuclub Potsdam sorgt bei den Olympischen Spielen in London für Sternstunden im Akkord. Sebastian Brendel gewann in dieser Woche Gold im Einercanadier über 1000 Meter, Peter Kretschmer und Kurt Kuschela wurden Olympiasieger im 1000-Meter-Zweiercanadier, Franziska Weber holte mit der Leipzigerin Tina Dietze Gold im Zweierkajak über 500 Meter, nachdem die beiden tags zuvor im Viererkajak gemeinsam mit der Potsdamerin Katrin Wagner-Augustin und der Mannheimerin Carolin Leonhardt zu Silber gepaddelt waren.

Stand:

Der Kanuclub Potsdam sorgt bei den Olympischen Spielen in London für Sternstunden im Akkord. Sebastian Brendel gewann in dieser Woche Gold im Einercanadier über 1000 Meter, Peter Kretschmer und Kurt Kuschela wurden Olympiasieger im 1000-Meter-Zweiercanadier, Franziska Weber holte mit der Leipzigerin Tina Dietze Gold im Zweierkajak über 500 Meter, nachdem die beiden tags zuvor im Viererkajak gemeinsam mit der Potsdamerin Katrin Wagner-Augustin und der Mannheimerin Carolin Leonhardt zu Silber gepaddelt waren. Und am heutigen Samstag hat auch Ronald Rauhe noch die Chance, über 200 Meter sowohl im Einerkajak als auch gemeinsam mit Jonas Ems aus Essen weitere Medaillen für Potsdam und Deutschland zu gewinen.

„Wir sind die Kanuhochburg in Deutschland und sicherlich einer der besten Vereine in der Welt“, stellt Torsten Gutsche stolz fest. Torsten Gutsche ist der Vorsitzende des KC Potsdam im OSC, und die Potsdamer stellen in London mit acht Kanuten die Hälfte des Nationalteams, wenn man Canadier-Ersatzmann Ronald Verch mitrechnet. „Das ist schon einmalig“, meint der KC-Chef. Imposant ist auch die Erfolgsbilanz des 1960 gegründeten Vereins: Vor den Sommerspielen in London häuften die Aktiven 103 Olympiasiege und Weltmeistertitel an. Jürgen Eschert bescherte dem Verein 1964 in Tokio das erste Olympia-Gold – wie jetzt Brendel über die 1000 Meter-Distanz.

Doch was ist das Erfolgsrezept dieses Vorzeigeclubs? „Das Gesamtpaket bei uns stimmt“, sagt Gutsche. „Das reicht von den handelnden Personen über den Förderverein bis hin zur Infrastruktur in Potsdam.“ Hier befindet sich die Eliteschule des Sports, auf der nicht nur im Kanubereich der Nachwuchs gefördert wird. Der Olympiastützpunkt bietet den Aktiven ebenfalls ideale Bedingungen. Zudem liegen die Havel und der große Luftschiffhafen in unmittelbarer Nähe. Gutsche: „Wir haben das Wasser direkt vor der Tür.“ Dort veranstaltet der KC am heutigen Samstag seine schon traditionellen Wasserspiele.

Trotz des guten Namens des Clubs sei es immer schwieriger, junge Menschen für den Kanusport zu begeistern. Die Konkurrenz in Potsdam ist groß. „Unsere Trainer gehen direkt an die Schulen und betreiben dort Akquise. Außerdem bieten wir zweimal im Jahr einen Tag der offenen Tür an, an dem sich die Kinder auch mal in ein Boot setzen dürfen“, erklärt Gutsche. Die Erfolge von London wollen die Verantwortlichen auch nutzen, um neue Sponsoren an Land zu ziehen. „Die alten Geldgeber bleiben uns bestimmt treu“, meint Geschäftsführer Sven Lehnert, doch weitere könnten ruhig noch dazu kommen.

Den größten Teil des Club-Haushaltes sichert der Förderverein, der ständig auf der Suche nach neuen Geldquellen für den 250 Sportler starken Verein ist. Die Aktiven selbst können mit ihrem Sport nicht reich werden. Der Verein zahlt eine monatliche Unterstützung von 250 bis 1000 Euro, je nach Erfolgsfall. „100 000 Euro kann man hier nicht verdienen“, sagt Gutsche. Die Sportler sind deshalb auf private Sponsoren und die Sportförderung angewiesen und werden – wie die meisten Olympia-Starter – von der Bundeswehr oder der Bundespolizei unterstützt. dpa/PNNKC POTSDAM]

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })