Landeshauptstadt: Keilholz gibt Lindenpark- Führung auf Vertragsaufhebung aus
gesundheitlichen Gründen
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Babelsberg - Monika Keilholz hat gestern die Geschäftsführung des Lindenparks abgegeben. „Aus gesundheitlichen Gründen musste ich meinen Vertrag als Geschäftsführerin des Lindenpark e.V. aufheben“, schrieb die SPD-Stadtverordnete in einer zweizeiligen Erklärung. Ihre Aufgaben übernimmt vorübergehend der Vereinsvorsitzende Dirk Harder. Erst in der vergangenen Woche wurde er zum neuen Vorsitzenden des Lindenpark e.V. gewählt und übernahm damit bereits einen Posten, den Keilholz vormals inne hatte. Die frühere Vereinsvorsitzende und Geschäftsführerin, die 22 Jahre das soziokulturelle Zentrum in Babelsberg aufgebaut und geleitet hatte, zog sich mit diesem Schritt komplett aus den operativen Geschicken des Hauses zurück. Zuvor hatte sie bereits den Vorsitz des städtischen Jugendhilfeausschusses niedergelegt.
Harder akzeptierte den Schritt von Keilholz. Eine weitere Mitarbeit von ihr im Lindenpark schloss Harder auf PNN- Nachfrage nicht aus. „Ich hoffe, sie lässt ihr Lebensprojekt nicht allein. Wenn sie uns ihre Unterstützung anbietet, werde ich sie einhundertprozentig annehmen“, so der neue Chef. Die offene Stelle soll in Kürze öffentlich ausgeschrieben werden, kündigte Harder an. Wunschkandidaten gebe es bislang nicht. Ende des vergangenen Jahres wurde bekannt, dass der Verein in finanzielle Schieflage geraten ist. Unter anderem wurden Mitarbeitergehälter unregelmäßig gezahlt, auch Rechnungen waren nicht beglichen. Ein Steuerberatungsbüro wurde damals zur wirtschaftlichen Unterstützung engagiert.
Für 2006 stehe die Finanzierung des Lindenparks auf „gesunden Füßen“, erklärte Harder. Die laufenden Rechnungen würden beglichen, Mitarbeitergehälter gezahlt, sagte Harder. Vorangetrieben werden müsse seiner Ansicht nach jedoch die Übertragung des Grundstücks per Erbbaupacht an den Verein. Das Gelände an der Stahnsdorfer Straße, auf dem der Vereinssitz steht, gehört der Stadt. „Wir brauchen die Immobilie als Sicherheit“, forderte Harder die Stadt auf, die seit langem von Vereinsseite bestehende Forderung umzusetzen. Am „Sorgenkind“ Spartacus will der Vereinsvorstand festhalten, sagte Harder. Derzeit wird ein Nachmieter für das Zwischengeschoss gesucht. Präferiert wird „in jedem Fall“ eine öffentliche Nutzung, so Harder.
Die Prioritäten für 2006 lägen in „der Schadensbegrenzung und der Motivation, den Betrieb aufrechtzuerhalten“. Wichtig sei zudem, dass die aufgelaufenen Verbindlichkeiten aus den vergangenen Jahren abgetragen werden. „Es sieht aktuell aber sehr gut aus“, kommentierte Harder die ihm bekannten Zahlen. Dazu trägt auch bei, dass die Stadt die Arbeit des soziokulturellen Vereins in diesem Jahr im gleichen Umfang wie 2005 fördern will. Im vergangenen Jahr erhielt der Lindenpark über 260 000 Euro.KG
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