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Landeshauptstadt: Keilholz in der Kritik

Dirk Harder stellt Zahlenspielerei richtig

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Babelsberg - Scharfe Kritik übte gestern Dirk Harder, Vorstandsvorsitzender im Lindenpark e.V., an den Äußerungen von Monika Keilholz über die Schulden des Lindenparks. Bei einer Wahlveranstaltung am Sonntag hatte die frühere Lindenpark-Geschäftsführerin und jetzige Bürgerbündnis-Kandidatin Keilholz erklärt, dass sie beim Verlassen des traditionsreichen Veranstaltungshauses in der Stahnsdorfer Straße im Frühjahr 2006 keine wirtschaftliche Schieflage zurückgelassen habe. Laut eines Gutachtens soll die Jahresbilanz für den Lindenpark e.V. sogar bei einem Plus von rund 93 000 Euro gelegen haben (PNN berichteten). Dirk Harder wies diese Behauptung zurück.

Keilholz beziehe sich mit ihren Angaben auf ein Jahreszwischenabschluss vom September 2005, der nur auf Grundlage der Angaben des „alten Vorstands und dem damals vorhandenen Zahlenmaterial beruht“, so Harder in einer Pressemitteilung. Schon in diesem Jahreszwischenabschluss sei die „Existenz von mindestens 810 000 Euro offener Verbindlichkeiten“ belegt. Eine wirklich belastbare Gesamtübersicht über die finanziellen Verbindlichkeiten des Lindenparks liefern jedoch erst die Jahresabschlüsse für die Jahre 2005 bis 2007, der Anfang diesen Jahres im Rahmen eines geplanten Sanierungskonzepts fertig gestellt wurden. Laut des offiziellen Jahresabschlusses für 2005 stehen bei dem Verein nicht 93 000 Euro auf der Haben-, sondern 317 000 Euro auf der Sollseite, so Harder. Im Jahr 2006 lag das Vereinsergebnis „nur noch“ bei einem Minus von 34 Euro. „Damit nicht zu verwechseln ist die Altschuldenbelastung des Vereins, welche nachweislich bereits im Frühjahr 2006 existierte. Im Rahmen des Gutachtens, welches durch den vom Amtsgericht eingesetzten vorläufigen Insolvenzverwalter Herrn. Dr. Wenzel derzeit erarbeitet wird, wird dies hinreichend dargestellt werden können“ heißt es in der Pressemitteilung weiter. Besagte Altschuldenbelastung von etwa einer Million Euro führte Anfang Juli zur Zahlungsunfähigkeit des Lindenpark e.V. Am 1. September soll das Insolvenzverfahren eröffnet werden.

Keilholz sagte am Sonntag, dass diese Schulden vor allem aus Krediten zur Sanierung der verschiedenen Häuser des Lindenpark e.V. resultierten. So habe der Verein die Gebäude auf eigene Kosten sanieren müssen, obwohl diese sich im Besitz der Stadt befänden. „Der derzeitige Vorstand kann über so viel Dreistigkeit, mit der hier die Verantwortung an Andere abgeschoben werden soll, nur noch den Kopf schütteln. Dutzende Arbeitsplätze waren bedroht, Gläubiger haben riesige Verluste erlitten und zahlreiche Angebote wurden durch dilettantisches Management gefährdet“, hält Dirk Harder dagegen.

Problematisch findet Harder, dass mit Keilholz auch Christian Berger und Andreas Klisch drei ehemalige Vorstandsmitglieder des Lindenpark e.V. bei der Kommunalwahl für das Bürgerbündnis antreten werden. „Anstatt zu den Fehlern der Vergangenheit zu stehen und bei der Sicherung der Angebote dieses Traditionshauses zu helfen, wälzt man sich nun auch noch in Schuldlosigkeit und will noch mehr Verantwortung übernehmen“, so Dirk Harder. D.B.

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