ATLAS: Kein Ausfall
Unterrichtsausfall ist manchmal eine schöne Sache für die Schüler – aber sie lernen dabei nichts. Massieren sich die Ausfallstunden, gerät das Bildungsziel in Gefahr.
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Unterrichtsausfall ist manchmal eine schöne Sache für die Schüler – aber sie lernen dabei nichts. Massieren sich die Ausfallstunden, gerät das Bildungsziel in Gefahr. Und weil es zu viele ersatzlos gestrichene Unterrichtsstunden gab, haben Kommunen zur Selbsthilfe gegriffen und einen Lehrerersatzpool aus der eigenen Kasse bezahlt. Damit soll in Potsdam am Ende dieses Schuljahres Schluss sein, denn – so argumentiert SPD-Oberbürgermeister Jann Jakobs ja grundsätzlich richtig: Die Verantwortung für einen möglichst reibungslosen Unterricht – und damit auch die Kosten dafür – hat das Land zu tragen. Mit seiner Ankündigung, die städtischen Mittel zu streichen, will Jakobs Druck machen auf das Ministerium – das bislang keinerlei Anstalten macht, Geld für einen solchen Ersatzlehrerpool freizuschaufeln. Sollen nun etwa Potsdams Schüler am Ende die Leidtragenden politischer Auseinandersetzungen sein? Genau das muss vermieden werden. Jetzt sind die politischen Akteure gefordert. Gibt es keine Chance Geld vom Land zu bekommen, muss Potsdam an seinem Ersatzpool festhalten. Deshalb gehören die Mittel auch in den neuen Haushalt. Der Etat für einen Lehrerersatzpool ist, im Vergleich zu anderen freiwilligen Ausgaben, sehr gering – der Effekt hingegen sehr groß.
Michael Erbach
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