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Von Michael Erbach: Kein City-Manager für Potsdam

doch die Landeshauptstadt bekommt dafür ein Geschäftsstraßenmanagement und 80 000 Euro pro Jahr

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Seit Jahren wurde er herbeigesehnt – und nun wird es doch nichts mit einem City-Manager für Potsdam. Doch keiner der Akteure, die sich für attraktivere Einkaufsstraßen einsetzen, wird darüber traurig sein. Nachdem schon vor Monaten die Förderanträge eingereicht wurden, gab es gestern Grünes Licht durch das Infrastrukturministerium für ein Geschäftsstraßenmanagement im Bereich Brandenburger Straße in der City und Karl-Liebknecht-Straße in Babelsberg: In der kommenden Woche könnten die Zuwendungsbescheide ausgereicht werden – dann stehen der Landeshauptstadt für die Jahre 2009 bis 2011 jeweils 80000 Euro für die Projektarbeit zur Verfügung. Wie Ministeriumssprecher Lothar Wiegand gestern sagte, habe die Stadt den vorgeschriebenen Eigenanteil zugesagt – damit sei das letzte Hindernis für die Bewilligung aus dem Weg geräumt worden.

Bei der Erarbeitung der Förderanträge hatte sich herausgestellt, dass die Position eines City-Managers nicht förderfähig sei, aber Projektarbeit im Rahmen eines Geschäftsstraßenmanagements mit sogenannten EFRE-Mitteln – Europäischer Fonds für regionale Entwicklung – gefördert werden kann. Diese Projektarbeit soll nun unter dem Dach des Arbeitskreises Innenstadt erfolgen. Alle Entscheidungen über die Verwendung der Mittel sollen gemeinsam getroffen werden, sagte Stefan Frerichs, Leiter der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt, den PNN. Mit am Tisch sitzen unter anderem Vertreter des Bereichs Stadterneuerung, der Arbeitsgemeinschaft City (AG City), der Aktionsgemeinschaft Babelsberg e.V. und vom Stadtkontor in Babelsberg.

Noch steht nicht fest, wie die Mittel eingesetzt werden, doch an Ideen mangelt es nicht. Wolfgang Cornelius, Vorsitzender der AG City, drängt zur Eile. „Wenn das Geld da ist, muss schnell gehandelt werden, damit wir die Mittel für dieses Jahr auch ausschöpfen.“ Cornelius schlägt unter anderem vor zu prüfen, ob die Straßenreinigung in der Brandenburger Straße und möglicherweise auch in der Friedrich-Ebert-Straße mittels Fördergelder nicht an ein Privatunternehmen vergeben werden kann – um mehr Sauberkeit zu erreichen. Denkbar wäre auch, neue Wege bei der Parkbewirtschaftung zu gehen. So könnten die Händler mit Gutscheinen den Aufenthalt in Parkhäusern preiswerter machen. Wenn beispielsweise pro Einkauf 50 Cent Rabatt gewährt würden, könnte dies zum Besuch mehrerer Geschäfte anregen – und den Preis für das Parken insgesamt niedriger gestalten. Die Organisation und Bewerbung dieses neuen Parksystems könnte aus dem Förderprogramm bezahlt werden.

Auch könnten bereits traditionelle Veranstaltungen wie das City-Fest und die Kunst-Genuss-Tour oder Aktionen wie das Gütesiegel Babelsberg professioneller gestaltet werden. „Es geht um eine Entlastung der Händler, die sich bisher mit viel ehrenamtlichem Engagement für attraktivere Einkaufsmöglichkeiten eingesetzt haben“, sagte Rainer Baatz, Geschäftsführer vom Stadtkontor in Babelsberg. Selbstverständlich müsse es auch Ziel sein, „neue Events zu entwickeln“.

Michael Erbach

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