Landeshauptstadt: Kein Erfolg ohne die Gnade Gottes Ein neuer Schulleiter auf Hermannswerder
Er heißt Pfeiffer und er ist Lehrer, der neue Schulleiter des Evangelischen Gymnasiums auf Hermannswerder, Wolfram Pfeiffer. Der Cineast kennt da nur eine Assoziation: Heinz Rühmann in dem Film „Die Feuerzangenbowle“, der den erfolgreichen Schriftsteller Dr.
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Er heißt Pfeiffer und er ist Lehrer, der neue Schulleiter des Evangelischen Gymnasiums auf Hermannswerder, Wolfram Pfeiffer. Der Cineast kennt da nur eine Assoziation: Heinz Rühmann in dem Film „Die Feuerzangenbowle“, der den erfolgreichen Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer spielt, und der sich als Schüler verkleidet und von seinem Lehrer gefragt wird: „Pfeiffer mit einem ,f'' oder zwei?“ – Pfeiffers Antwort: „Drei! Eins vor dem ,ei“ und zwei dahinter!“
Einem gewissenen ironischen Humor scheint auch Wolfram Pfeiffer, der neuen Schulleiter auf Hermannswerder, nicht abgeneigt zu sein – immerhin gehört zu den Büchern, die er jüngst las, Milan Kunderas „Abschiedswalzer“, das zu den kurzweiligsten Kunderas zählt. Wenn auch, wie Pfeiffer gestern bei einem PNN-Redaktionsbesuch bekennt, ihm Kunderas berühmter Roman „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ besser gefiel. Dieser habe mehr „philosophischen Tiefgang“. Solches zu beurteilen steht dem 51-Jährigen zu, er studierte in Marburg und Wien Philosophie sowie Geschichtswissenschaften, Germanistik und Pädagogik. Als „Frucht seines Studiums“ zählt er seine 1998 in Münster erschienene Publikation „Der Sozialreformer Franz Hitze (1851-1921). Eine Skizze seines Engagements in Politik und Kirche, Wissenschaft und Bildung“.
Der belesen und hochkultiviert wirkender Mann nennt Lesen, Wandern und Paddeln als seine Hobbys. Das Paddeln will er in Potsdam wieder aktivieren. Pfeiffer ist mit einer Ärztin verheiratet und Vater einer erwachsenen Tochter.
Zu den philosophischen Fragen, mit denen er sich noch immer auseinandersetzt, gehört die nach dem, was der Mensch durch sein Handeln erreichen kann – wenn er doch für den Erfolg angewiesen ist auf die Gnade Gottes? Im Unterricht zum Beispiel, da springe “mal der Funke zu den Schülern über – und mal auch nicht. „Man hat es einfach nicht immer in der Hand“, sagt Pfeiffer. Ohne die Gnade Gottes kein Erfolg. Aus dem Wissen darum ziehe er eine große Zuversicht und Gelassenheit. Auf den tragischen Unfalltod des Hoffbauer-Schülers Felix von Quistorp angesprochen, erinnert sich Pfeiffer an einen ähnlichen Fall an seiner bisherigen Schule, der Christophorusschule Droyßig (Sachsen-Anhalt), an der Pfeiffer seit 1992 unterrichtete. Beim Skifahren erlitt ein Schüler einen tödlichen Herzanfall. Man könne dieses Schicksal oft erst gar nicht verstehen. Pfeiffer: „Doch annehmen muss man es, als Gottes Wille.“
Pfeiffer kündigt an, er werde „ein unterrichtender Schulleiter“sein. Nur die Schule zu managen, das liege ihm nicht. Eine fünfte Klasse wird bei ihm Geschichte haben, Philosophie – und vielleicht auch Deutsch werde er in der Oberstufe unterrichten. Wenn er auch bei den Hoffbauer-Schülern bereits kein Unbekannter mehr ist, wird er sich am Sonntag und am Montag bei den Gottesdiensten zum Schuljahresanfang in der Inselkirche doch noch einmal persönlich vorstellen. „Pfeiffer“ wird er sagen, ob er „Mit drei ,f“ – eins vor dem ,ei“ und zwei dahinter!“ hinzufügt, ist ungewiss. Guido Berg
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