Landeshauptstadt: Kein Geld für Denkmal-Schutz

Innenstadt - Das Deserteursdenkmal auf dem Platz der Einheit stellt die Stadtverwaltung vor Probleme. Die für den Schutz des Denkmals vor Witterungseinflüssen, vor allem im Winter, geplanten Maßnahmen stoßen auf grundsätzliche Schwierigkeiten bei der Umsetzbarkeit und Finanzierung. Das teilte die Stadtverwaltung auf eine Anfrage der Fraktion Die Andere mit. Genaue Zahlen, wie teuer der Schutz des Denkmals werden könnte, nannte die Stadt aber nicht.

Eigentlich sollte das Deserteursdenkmal längst geschützt sein. Bei einem Workshop der Stadtverwaltung mit Experten war bereits im vergangenen Oktober geplant worden, die Marmorskulptur auf eine Bodenplatte zu stellen und in den Wintermonaten zu überdachen. Außerdem sollte das Denkmal beleuchtet werden, hieß es vor rund einem Jahr. Das Denkmal erinnert seit 1990 an Soldaten, die sich im Zweiten Weltkrieg zu töten weigerten und deswegen hingerichtet wurden. Der Streit um die Skulptur währt schon länger: Erst hatte die Verwaltung das Denkmal im Winter 2010 unter Holzplatten verschwinden lassen, um es besser gegen die Witterung zu schützen. Dagegen hatten die Linke und Vertreter von Opferverbänden protestiert und gefordert, dass das Denkmal ganzjährig öffentlich sichtbar bleibt. Schließlich hatten sogar die Stadtverordneten beschlossen, das Denkmal nicht mehr einzuhausen und eine neue Lösung zu suchen.

Die gibt es bisher nicht. Allerdings bestätigte die Stadtverwaltung, dass neue Verfärbungen an der Skulptur aufgetaucht seien. Unklar sei noch, welche Ursache die Verschmutzung habe – die Bewässerungsanlagen für die Rasenfläche am Platz der Einheit seien jedenfalls nicht dafür verantwortlich, hieß es. Am gestrigen Dienstag wurde das Denkmal von einer Firma gereinigt. HK