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Landeshauptstadt: Kein Geld für „M100“

Linke will Zuschuss für Medienkonferenz streichen

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Die Linke-Fraktion will der jedes Jahr stattfindenden Potsdamer „M100“-Medienkonferenz die städtischen Mittel in Höhe von 71 500 Euro streichen. Über diesen Antrag sollen die Stadtverordneten am 28. Januar entscheiden. Im Rathaus regt sich bereits Widerstand gegen den Plan.

Die Linke-Fraktion begründet den Vorstoß damit, bisher hätten die Potsdamer von dem Treffen nicht viel mehr mitbekommen als von Branchenkongressen, die nicht gefördert werden. Zudem sei „M100“, bei dem sich jedes Jahr Dutzende international renommierte Medienmacher und -experten treffen, zu einem Selbstläufer geworden, so die Linke – daher sei das städtische Fördergeld nicht nötig und könne in andere kulturelle Projekte fließen. Wie Linke-Parteichef Sascha Krämer sagte, könne das gesparte Geld unter anderem dafür eingesetzt werden, die gestiegenen finanziellen Ausgaben der freien Kulturträger zu decken, die durch die Einführung des Mindestlohns entstanden sind. „Dem internationalen Ruf Potsdams wird der Ausstieg der städtischen Förderung keinen Abbruch tun“, ist Krämer sich sicher.

Bereits beim Parteitag der Linken im November hatte Krämer das Treffen kritisiert: „Da treffen sich alljährlich die Vertreter der konservativen Medien aus dem In- und Ausland und feiern sich ungehemmt.“ Die Stadtpolitik freue sich gleichzeitig, „dass sie etwas internationale Luft schnuppern“ dürfe, so Krämer damals. Zu Gast war im vergangenen Jahr etwa EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, den „M100“-Preis erhielt der Bürgermeister von Kiew, Ex-Boxer Vitali Klitschko.

Stadtsprecher Stefan Schulz nannte die Konferenz daher eine „der Leuchtturm-Veranstaltungen der Landeshauptstadt“. Das Treffen sei eine „beispiellose Werbung für die Offenheit, Transparenz und Weltgewandtheit Potsdams“ und zugleich für die Stadt ein Ereignis mit „größter nationaler und internationaler Strahlkraft“. Jedoch sei das „M100“-Treffen auch medienunabhängig, werde also nicht durch die Unternehmen seiner Beiratsmitglieder finanziert und sei deshalb auf Förderung und Sponsoring durch andere Institutionen und Unternehmen angewiesen. „Die Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt ist eine der drei tragenden Säulen“, sagte Schulz. Zudem erhalte das Treffen Gelder des Medienboards Berlin-Brandenburg sowie des Auswärtigen Amts. HK

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