Sport: Kein Grund zur Ehrfurcht
Der 1. VfL Potsdam erwartet am Sonnabend in der 2. Handball-Bundesliga die Ahlener SG
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Die Unbeständigkeit ist derzeit beständigster Wesenszug der Zweitliga-Handballer der Ahlener SG. Die am kommenden Sonnabend beim 1. VfL Potsdam gastierenden Westfalen (Spielbeginn 19.30 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) sind zwar derzeit Tabellendritter. Nach der Weltmeisterschaftspause haben sie jedoch noch nicht wieder an ihre stabile Verfassung der Meisterschafts-Hinrunde anknüpfen können. Nach einem Bericht der „Ostsee-Zeitung“ präsentierten sie sich vor einigen Wochen beim HC Empor Rostock in erschreckender Verfassung und verloren 23:28. Einem 32:26 beim TSV Hannover-Burgdorf folgte vor Wochenfrist ein 24:24 in eigener Halle gegen den TSV Altenholz. „Wir haben dies natürlich registriert“, sagt Pawel Kaniowski.
Die aktuelle Sprunghaftigkeit des kommenden Kontrahenten kümmert den VfL-Trainer nur am Rand. „Wir haben diesmal Heimvorteil“, sagt er und deutet an, dass die Truppe nach der sehr ordentlichen Leistung beim 30:33 in Emsdetten ihrem Publikum etwas bieten will. Mit Ausnahme von Stefan Wagner befinden sich derzeit alle Spieler im Mannschaftstraining. Der Torhüter meldete sich am Dienstag mit einer Nasennebenhöhlenentzündung ab. Wird der 22-Jährige nicht bis übermorgen spielfähig, rückt Felix Herholc ins VfL-Aufgebot.
In der Hinrunde verdankten die Ahlener ihre gute Bilanz auch ihren Individualisten. Der athletisch starke und treffsichere Linksaußen Sascha Bertow (30/früher TuS N-Lübbecke) sowie der tschechische Rückraumspieler Pavel Horak (24) gaben im Wesentlichen den Rhythmus vor. Die namhafteren früheren Auswahlspieler Mike Bezdicek (38/früher u.a. TBV Lemgo, GWD Minden) und Bernard Latchimy (35/früher SG Wallau/Massenheim, Stralsunder HV) blieben in ihrem neuen Verein doch schon ein Stück hinter ihrem einstigen Leistungsvermögen zurück.
Wie Kreisspieler Marc Thiele vor einigen Tagen ankündigte, werden die Gastgeber übermorgen wie zuletzt beim 30:29 über den TSV Altenholz alles für den Erfolg Verfügbare mobilisieren. Gelingt ihnen dann tatsächlich ein Sieg, hätten sie zumindest zwischenzeitlich den erst am Sonntag in Dessau spielenden TuS Spenge überholt. „Dies ist Anreiz genug“, wertet Pawel Kaniowski, der ohnehin keinen Grund sieht, der Ahlener SG mit übertriebener Ehrfurcht zu begegnen: „Wir wissen, worum es geht.“
Vereinsintern konzentriert man sich bereits jetzt auf die alsbald anstehenden drei Heimspiele gegen die Vertretungen Sachsen/Anhalts in der 2. Bundesliga Nord. Gegen den SV Anhalt Bernburg (23. März), den Dessau-Roßlauer HV (31. März) und den SC Magdeburg II (5. April) bietet sich an der Heinrich-Mann-Allee Gelegenheit, den möglicherweise vorentscheidenden Gang hin zum Klassenerhalt hinter sich zu bringen. Diese Teams stehen nicht mehr unter unbedingtem Erfolgsdruck.
Dieses Signal wäre wichtig, denn im Falle eines Klassenerhalts würden sich dem Vernehmen nach einige neue Sponsoren für ein Engagement bei Potsdams Handballern begeistern können. Deutliche Signale des Interesses haben sie bereits ausgesandt.
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