Sport: Kein Grund zur Sorge
Babelsberg 03 war beim 1:3 in Magdeburg über weite Strecken die bessere Mannschaft
Stand:
Kaum ein anderer Stadtteil veranschaulicht die wechselvolle Geschichte von Magdeburg so anschaulich wie Buckau. Im Südosten der Landeshauptstadt gelegen, findet sich dort die riesige Industriebrache, auf der einst Tausende im Thälmann-Werk, einem Betrieb für Schwermaschinenbau, ihrem Tagwerk nachgingen. In Magdeburger Stadtplänen ist diese traurige Ecke bezeichnenderweise in Grau als Ödland ausgewiesen.
Für die örtlichen Gegebenheiten in Buckau hatten die Oberliga-Fußballer von Babelsberg 03 gestern kein Auge. Sie waren angereist, um eine Woche vor dem Rückrundenstart ihre Form zu testen. Gegen den 1. FC Magdeburg, den derzeitigen Tabellenführer der Oberliga Süd, wurde vor 450 Zuschauern auf der Anlage des Stadtklassen-Vertreters SG Messtron an der Dodendorfer Straße zwar mit 1:3 (0:0) verloren. Bei näherer Betrachtung hinterließ die Niederlage jedoch keinerlei negativen Beigeschmack.
Vor der Pause beherrschte der SVB auf schnee- und eisfreiem Kunstrasen das Geschehen deutlich. Die Abwehr, besser gesagt die neu installierte Viererkette, hatte mit der gegnerischen Offensive keinerlei Probleme. Schon vor dem von Slavomir Lukac erzielten Führungstreffer (52.) hatte Nulldrei-Angreifer Andreas Fricke dreimal den Pfosten getroffen (25., 38., 44.). Die Dominanz der Babelsberger hielt bis weit in die zweite Hälfte vor. Magdeburgs Mannschaftskapitän Mario Kallnik verwandelte nach unübersichtlicher Situation einen Foulstrafstoß zum Ausgleich (59.). Zwei späte Gegentore, überlegt erzielt vom Alexandar Kotuljac (85., 89.), versöhnten schließlich das schon zu Teilen murrende Magdeburger Publikum, das bei derzeit fünf Punkten Vorsprung auf Sachsen Leipzig ganz klar auf den Regionalliga-Aufstieg fixiert ist. Im Stadtteil Cracau drehen sich bereits die Kräne. Dort baut die Stadt im Zusammenwirken mit dem Verein auf den Gelände des früheren Ernst-Grube- Stadions eine neue Arena, die 25 000 Besuchern Platz bietet und im Entwurf stark dem Rostocker Ostseestadion ähnelt. Fehlt eigentlich nur noch eine entsprechende Mannschaft, möchte man ketzerisch anmerken...
Den Babelsbergern wirds egal sein. Sie hatten sich gestern nach den Witterungsunbilden der letzten Woche sehr ordentlich bewegt und scheinen für den Rückrundenstart am kommenden Sonnabend beim FC Hansa Rostock II gerüstet. SVB-Trainer Rastislav Hodul blieb hinterher ganz entspannt: „Jeder hat gesehen, wer hier in den ersten sechzig Minuten das Spiel gemacht hat. Die Magdeburger kamen doch erst aus dem Spiel heraus zu ihren Toren, als wir längst das Gros unseres Stammpersonals ausgewechselt hatten. Ich bin zufrieden.“
Babelsberg 03: Becker; Kindt (75. Bengs), Grossert, Lukac (78. Fabiano), Laars; Zenk, Lücke (62. Moritz), Hartwig (80. Wedemann), Tretschok; Fricke (83. Arsovic), Röver (69. Froese).
Thomas Gantz
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