Landeshauptstadt: Kein Lärmschutz vom Land
Grenzwerte bei Nuthestraße nicht überschritten
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Am Stern - Der Landesbetrieb Straßenwesen, der für die Nuthe-Schnellstraße als Landesstraße verantwortlich ist, sieht keinerlei Möglichkeiten, Lärmschutzmaßnahmen im Bereich des Wohngebiets Stern zu erreichen. Das machte gestern Abend der Bereichsleiter Planung und Entwurf, Frank Schmitt, bei einer Bürgerversammlung deutlich. Grundlage für die eindeutige Absage sind laut Schmitt errechnete Dezibel–Werte, die an keiner Stelle der Wohnbebauung die deutschlandweiten Grenzwerte von 70 Dezibel am Tag und 60 Dezibel in der Nacht überschreiten würden. „Es gibt keine gesetzliche Grundlage für Lärmschutzmaßnahmen“, so Schmitt. Einige wenige Privathäuser, die in direkter Nachbarschaft zur Nuthestraße in der Höhe Turmstraße liegen, hätten bereits bei der Sanierung der Nuthestraße im Jahr 2000 Entschädigungszahlungen für Lärmschutzfenster erhalten, erklärte Schmitt.
Anwohner kritisierten, dass nur Berechnungen und keine Messungen stattgefunden haben. „Messungen geben nur eine Momentaufnahme wieder, in den Berechnungen sind viele Randwerte und Komponenten wie Straßenbeläge mit enthalten“, begründete Schmitt. Trotz der Absage möglicher Lärmschutzmaßnahmen erklärte er sich bereit, innerhalb von zwei Wochen grobe Kostenvoranschläge für unterschiedliche Lärmschutzmaßnahmen am Stern vorzulegen. Mit den Zahlen will Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg ins Gespräch mit Baubeigeordneten Matthias Klipp (Bündnisgrüne) gehen, kündigte er an. Scharfenbergs Parteigenosse Rolf Kutzmutz will prüfen, ob auf Grundlage der europäischen Umgebungslärmrichtlinie Lärmschutzmaßnahmen ergriffen werden könnten. „Versprechen kann man nichts, aber wir suchen Wege in der Stadt, die Probleme der Anwohner zu klären“, sagte Kutzmutz. KG
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