Landeshauptstadt: Kein Picknick im Park
Schlösserstiftung sagte dem Industrieclub ab
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Einmal jährlich wollte der Industrieclub Potsdam „Christian Peter Wilhelm Beuth“ durch ein Picknick in einem der Berliner oder Potsdamer Welterbeparks zur Finanzierung gartendenkmalpflegerischer Arbeiten beitragen. Doch die Premiere 2007 auf der Pfaueninsel findet in diesem Jahr keine Fortsetzung. Das für Mai/Juni im Pleasureground des Babelsberger Parks vorgesehene Picknick ist von der Stiftung abgesagt worden. Wie Gartendirektor Dr. Michael Rohde seinerzeit erklärte, seien seine Mitarbeiter in der Saison durch die Veranstaltungsreihe „Preußisch Grün“ mit Gartentagen, Parkspaziergängen und Gartensprechstunden so stark belastet, dass er für die Betreuung des Picknicks keine Möglichkeiten sehe, schon gar nicht im Park Babelsberg.
Seitens des Industrieclubs zeigte sich die Organisatorin, Bettina von Finck, von dieser Mitteilung enttäuscht. Sie sah damit bürgerschaftliches Engagement unzureichend gewürdigt, mit dem kleinere Wiederherstellungsprojekte gefördert und dem Publikum die Schönheit der Welterbeparks auf besondere Weise erlebbar gemacht werden könne. Daraufhin erklärte Rohde, er werde sich mit Clubpräsident Gerhard Lehmann über eine Fortsetzung beziehungsweise Wiederaufnahme der Picknicks verständigen. Die für den Frühsommer angekündigte Veranstaltung könne im Herbst nachgeholt werden. Dazu kündigte er an, das Gespräch mit dem Club zu suchen. Dies sei jedoch nicht geschehen und die Jahreszeit für ein Picknick inzwischen vorbei. Wie der Gartendirektor erklärte, hatte er längere Zeit keinen Kontakt mit dem Industrieclub, der sich auch seinerseits nicht gemeldet habe. Dagegen sagt Bettina von Finck, sie habe vergeblich auf ein Signal seitens der Gartendirektion gewartet.
Dem ersten Picknick im Vorjahr war zu verdanken, dass auf der Pfaueninsel wieder eine „Sultanszeder“ wächst. Der Ankauf des Jungbaums wurde aus den Erlösen des stimmungsvollen abendlichen Treffen mit einer Inselführung, musikalischen und kulinarischen Genüssen finanziert. Der Baum, der inzwischen gut angewachsen ist, ersetzte die durch den Sturm „Kyrill“ entwurzelte 25 Meter hohe Zeder, die Kaiser Wilhelm II.1898 von einer Reise ins Osmanische Reich als Geschenk des Sultans mitgebracht hatte. Sie erinnerte an die engen deutsch-türkischen Beziehungen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. E. Hoh
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