Landeshauptstadt: Kein Preis für Migranten
Im September wird zum neunten Mal der Integrationspreis verliehen – Bewerbungsfrist läuft
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Verliehen wird er am 15. September in der Reithalle des Hans Otto Theaters, die Bewerbungsfrist für den Integrationspreis der Landeshauptstadt hat jetzt begonnen. Ziel sei es, „besondere Leistungen auf dem Gebiet der Integration zu würdigen“ und mehr Menschen dazu zu bewegen, sich mit Integration zu beschäftigen, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) am Montag vor Journalisten.
Bis zum 9. August können sich Einzelpersonen, Projekte, Initiativen, Vereine, aber auch Einrichtungen wie Kitas oder Schulen für den Preis bewerben – oder vorgeschlagen werden. „Uns ist wichtig, dass das kein Preis für Migranten ist“, betont Hala Kindelberger, die Vorsitzende des Migrantenbeirats. Die Geschäftsstelle des Beirats nimmt Bewerbungen und Vorschläge entgegen. Eine zehnköpfige Jury mit Vertretern aus der Stadtverwaltung, der Stadtverordnetenversammlung, von der ProPotsdam sowie aus den Bereichen Sport, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft kürt die Sieger.
Insgesamt 1000 Euro Preisgeld gibt es für die Preisträger. Das städtische Wohnungsunternehmen ProPotsdam stiftet zudem wie in den Vorjahren einen mit 500 Euro dotierten Nachbarschaftspreis. „Integration ist ein wichtiges Thema für das Zusammenleben unserer Mieter“, sagte ProPotsdam-Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal. Man wolle Projekte auszeichnen, die die Begegnung unter Nachbarn fördern.
Verliehen wird der Integrationspreis bereits seit 2005: Ins Leben gerufen wurde er vom Migrantenbeirat mit Unterstützung des Stadtparlaments. Im vergangenen Jahr wurden das Ferienangebot „fairringeRn! - Gemeinsam Brücken bauen“ des Ringerclubs Germania Potsdam e.V., der Club „Du und Ich“ im Friedrich-Reinsch-Haus am Schlaatz und das Sprachprojekt „Deutsch lernen ist nicht umsonst“ des Migrantenberatungsdienstes des Diakonischen Werkes und der Ausländerseelsorge des evangelischen Kirchenkreises Potsdam ausgezeichnet.
In Potsdam leben nach Stadtangaben derzeit 7275 Bürger mit ausländischem Pass – vor 20 Jahren waren es 2555, im Jahr 2003 laut Statistik 6500. Aus den Ländern der Europäischen Union kommen dabei 2133 Potsdamer – vorn liegen hier die Polen mit 540 gefolgt von Frankreich mit 173 und Italien mit 165. Die größte Gruppe unter den Migranten – 821 Potsdamer – hat einen russischen Pass, 784 sind Ukrainer. jaha
Bewerbungen an den Migrantenbeirat, Friedrich-Ebert-Straße 79-81, Haus 6, Tel.: (0331) 289 33 46 oder per Mail an migrantenbeirat@rathaus.potsdam.de.
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