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Landeshauptstadt: Kein Problem mit der 35-Stunden-Woche

Bildungsstaatssekretär Martin Gorholt informierte sich an der Lenné-Schule über das Projekt „6+6“

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Bildungsstaatssekretär Martin Gorholt informierte sich an der Lenné-Schule über das Projekt „6+6“ Zentrum Ost - Die Bilanz spricht für das Modellprojekt „6+6“. Nur zwei Schüler der Klasse 8d der Gesamtschule „Peter Joseph Lenné“ haben sich für die üblichen 13 Jahre zum Abitur entschieden und die Klasse nach kurzer Zeit wieder verlassen. Die übrigen 26 Schülerinnen und Schüler haben ihre Entscheidung, die Hochschulreife in nur 12 Jahren zu erreichen, nicht bereut, wie sie gestern dem brandenburgischen Bildungsstaatssekretär Martin Gorholt bei seinem Besuch bestätigten. Gorholt war mit dem brandenburgischen Schulrat Wolfgang Bogel-Meyhöfer nach Potsdam gekommen, um sich mit Lehrern und Schülern über ihre Erfahrungen mit dem „6+6“-Projekt auszutauschen. Vor anderthalb Jahren begann die Gesamtschule „Joseph Peter Lenné“, zusammen mit anderen ausgewählten Schulen Brandenburgs, Schüler ab der 7. Klasse in nur 12 Jahren zum Abitur zu führen. Wie Gorholt gestern erklärte, wolle das Bildungsministerium mit dem neuen Projekt die Schulzeit verkürzen, um so dem internationalen Standard zu entsprechen. Die in Deutschland üblichen 13 Jahre bis zum Abitur tragen mit dazu bei, dass Studenten im Durchschnitt erst mit 28 Jahren den Wechsel in den Beruf schaffen, so Gorholt. Die höhere Belastung – 35 Unterrichtsstunden in der Woche sind für die Schüler normal – empfindet kaum einer als zu anstrengend. Nach Verbesserungsvorschlägen befragt, wünschten sich einige Schüler lediglich, dass bestimmte, lernintensive Fächer wie Mathematik, Englisch und Französisch auf die ersten Stunden verteilt werden sollten, da die Konzentration in der sechsten oder siebenten Stunde erheblich nachlasse. Schuldirektor Ingo Müller zeigte Verständnis für die Forderung der Schüler. Doch sei es nicht möglich und auch nicht ratsam, stundenintensive Fächer wie Mathematik an den Anfang und Kunst oder Sport ans Ende des Unterrichtstages zu stellen. Das käme fast einer Bewertung dieser Fächer gleich. Nach der Motivation befragt, warum die Schüler den kürzeren aber arbeitsintensiveren Weg zum Abitur wählten, fielen die Antworten unterschiedlich aus. Während mancher die Vorstellung, ein Jahr weniger in der Schule zu verbringen, sehr reizvoll empfindet, sind es bei anderen ganz praktische Dinge. Durch die höhere Stundenzahl und die intensive Betreuung habe sich der Arbeitsaufwand zu Hause verringert: Zwar mehr Unterrichtsstunden, dafür weniger Hausaufgaben. Dirk Becker

Dirk Becker

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