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Landeshauptstadt: Kein Recht?

ATLAS Von Günter Schenke Wer in den Plattenbaugebieten wohnt, hat größtenteils den Vorteil, dass er sein Auto kostenlos vor dem Haus oder in der unmittelbaren Umgebung abstellen kann. Diesen Vorteil haben auch die Bewohner des Hauses am Keplerplatz 4.

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ATLAS Von Günter Schenke Wer in den Plattenbaugebieten wohnt, hat größtenteils den Vorteil, dass er sein Auto kostenlos vor dem Haus oder in der unmittelbaren Umgebung abstellen kann. Diesen Vorteil haben auch die Bewohner des Hauses am Keplerplatz 4. Bisher gab es hier reichlich kostenlose Parkmöglichkeiten. Das könnte anders werden, wenn im März nächsten Jahres das neue Nahversorgungszentrum auf dem Gelände der abgerissenen Wohngebietsgaststätte „Orion“ fertig ist. Die Stadtverwaltung hat nämlich mit dem Einkaufszentrumbetreiber Rewe eine Nutzungsvereinbarung über den benachbarten bisher öffentlichen Parkplatz geschlossen: 107 Kundenparkplätze sollen hier entstehen. Das ist nach der Bauordnung für eine neue Handelseinrichtung dieser Größenordnung vorgeschrieben. Die alte Minimal-Kaufhalle muss keine Parkplätze für ihre Kunden zur Verfügung stellen, weil es sich um eine alte Einrichtung handelt. Die Kunden finden in der mit Parkplätzen reichlich gesegneten Umgebung immer ein Plätzchen. Wo aber sollen die Bewohner des Hauses am Keplerplatz Nummer 4 künftig parken? Diese Frage können weder Bauherr noch Baubeigeordnete beantworten. Sie haben die Anwohner schlicht vergessen. Doch so geht das nicht. Zwar haben die Bewohner des Hochhauses juristisch kein Recht auf einen Parkplatz vor ihrem Haus. Doch dieses Argument zählt nicht in einem Umfeld, in dem alle Bewohner dasselbe Gewohnheitsrecht besitzen. Bedauerlich, dass eine Genehmigung erteilt wird, ohne die Interessen der Anwohner zu beachten.

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