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Am Ende zweiter Sieger. Babelsbergs Almedin Civa (oben) und Marcus Hoffmann können hier zwar gemeinsam Hansas Stürmer Radovan Vujanovic (unten) stoppen, letztlich aber gewann Rostock doch 2:0 beim SVB.

© Manfred Thomas

Von Michael Meyer: Kein Rezept gegen Rostock

Der SV Babelsberg 03 erlitt durch ein 0:2 gegen den FC Hansa seine zweite Heimniederlage in Liga drei

Stand:

„Das war heute zu wenig, so dass wir verdient verloren haben.“ Mannschaftskapitän Marian Unger redete am Samstag nicht um den heißen Brei herum, nachdem Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 sein zweites Heimspiel der Saison verloren hatte. Diesmal 0:2 (0:1) gegen Zweitliga-Absteiger FC Hansa Rostock. Während der als Hochsicherheitsspiel eingestuften und von rund 600 Polizisten abgesicherten Partie blieb es im Stadion friedlich, sorgte nur bengalisches Feuer im Hansa-Fanblock für Unmut, sahen 7045 Zuschauer Tore Björn Ziegenbeins (9.) und Marcel Schieds (60.). „Wir haben, was besonders ärgerlich ist,“ so Unger, „durch zwei Standards verloren.“

Bei Standards scheinen die Nulldreier derzeit am anfälligsten zu sein – sechs ihrer bisherigen neun Gegentore kassierten sie nach ruhenden Bällen. Am Samstag am Babelsberger Park geschah dies so: Vor dem 0:1 zirkelte Mohammed Lartey einen Freistoß aus dem Mittelfeld nach rechts zu Björn Ziegenbein, der an der Strafraumgrenze Robert Pauls Stellungsfehler nutzte und aus spitzem Winkel ins linke obere Eck einnetzte. Vor dem 0:2 hämmerte Lartey einen 20-Meter-Freistoß vor den SVB-Kasten, wo sich Marcel Schied von seinem Bewacher Ronny Surma löste und aus Nahdistanz flach einschoss.

Aufsteiger Babelsberg wirkte in Halbzeit eins zu gehemmt. „An der großen Kulisse kann das nicht gelegen haben, denn gerade gegen so viele Zuschauer spielt jeder Fußballer am liebsten“, meinte später Süleyman Koc, der erstmals vor so vollen Rängen kickte und die größte SVB-Chan- ce hatte, als sein Volleyschuss von rechts nur an den langen linken Pfosten klatschte (33.). Rostock zeigte sich agiler, spielfreudiger, stand hinten sicher und schaltete und waltete im Mittelfeld, ohne dass die Platzherren ein Rezept dagegen fanden. Der SVB wurde nach dem Seitenwechsel zwar selbst stärker, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Auch nicht bei eigenen Standardsituationen. Auffälligster Nulldreier war Almedin Civa, der mit seinen 38 Jahren vielen jüngeren Kollegen zeigte, was Kämpfen heißt.

Daran machte Nulldrei-Coach Dietmar Demuth später einen Teil seiner Spielanalyse fest. „Wir haben nicht gezeigt, was wir eigentlich können. Rostock musste nur auf unsere Fehler warten und die nutzen, um drei Punkte mitzunehmen“, erklärte er und forderte: „Wir müssen die Babelsberger Eigenschaften wieder auspacken.“ Soll heißen: „Kratzen, Beißen, Tun“, wie es Marian Unger formulierte. „Wir müssen alles geben, dann sind wir stark. Das haben wir heute nicht abgerufen.“

Peter Vollmann war dagegen zufrieden. „Wir haben fußballerisch und kämpferisch heute alles unter einen Hut bekommen“, sagte Rostocks Trainer, und Hansa- Manager Stefan Beinlich erläuterte: „Wir wollen in der Spitzengruppe der Liga mitspielen, schauen aber nur von Spiel zu Spiel.“ Auch die Nulldreier wollen nach dem heutigen freien Tag gleich nach vorn schauen: Am Samstag gilt es bei TuS Koblenz. „Dort müssen wir so schnell wie möglich ins Spiel finden. Wir wissen, dass wir mithalten können“, meint Unger.

Babelsberg: Unger; Evers, Surma, Hoffmann, Paul; Civa, Schütz (66. Hahne); Koc, Müller (66. Ergirdi), Makarenko (46. Kocer); Stroh-Engel.

Rostock: Hahnel; Schyrba, Wiemann, Gusche, Pelzer; Ziegenbein, Pannewitz (86. Müller), Lartey, Jänicke (60. Evljuskin); Schied (86. Albrecht), Vujanovic.

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