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Sport: Kein schlechter Start

Das neue Regionalliga-Team des SVB 03 zeigte beim 2:4 gegen den FC St. Pauli bereits einige gute Ansätze

Stand:

Der Auftakt sah gar nicht schlecht aus: Nach erst zwei Trainingseinheiten an den beiden Vortagen für die am 10. August beginnende Regionalliga-Saison unterlag der SV Babelsberg 03 am Mittwochabend dem Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli in einem Freundschaftsspiel daheim mit 2:4 (1:2). Vor 4221 zahlenden Zuschauern fiel die Entscheidung im Schlussgang durch zwei verwandelte Foulelfmeter Florian Kringes (83.) und John Verhoeks (90.). Zuvor hatte Süleyman Koc zweimal (29., 68.) die Führung der Gäste durch Christopher Nöthe (8.) und Michael Gregoritsch (45.+1) ausgeglichen.

„Angesichts der kurzen Vorbereitung war das heute schon eine gute Leistung“, meinte später Jonas Schmidt, der als einziger Nulldreier 90 Minuten durchspielte. „Wir haben hinten gut gestanden, auch Akzente nach vorn gesetzt und uns nicht versteckt. Leider haben ein paar dumme Fehler zu Gegentoren geführt.“ Schmidt selbst wirkte zwar anfangs etwas nervös, leistete sich aber keine groben Schnitzer. Der 20-Jährige stammt aus Wörlitz, wurde in der Jugend erst beim 1. FC Magdeburg und dann bei Hertha BSC ausgebildet, spielte mit Hertha 03 Zehlendorf unter Cem Efes Regie in der U19-Bundesliga und wechselte nach einjährigem Gastspiel beim Oberligisten Union Fürstenwalde im Sommer 2012 zum SVB II. „Ich bin damals schon gekommen, um mich für die erste Mannschaft zu empfehlen, habe in der vergangenen Saison aber nicht die Chance dazu bekommen“, erklärte Schmidt, der in Rehbrücke wohnt und neben dem Fußball als Verkäufer bei Peek & Cloppenburg im Stern-Center seinen Lebensunterhalt verdient. „Um so dankbarer bin ich dem Trainer, dass es jetzt klappt.“

Jonas Schmidt gehörte am Mittwochabend zu den acht neuen Gesichtern in der Startelf des SVB. Nur Koc, Severin Mihm und Julian Prochnow – der möglicherweise bleibt – waren vom bisherigen Team dabei. Mit Innenverteidiger Sascha Rode vom Torgelower SV kickte auch ein Probant in der Startelf; nach der Pause kamen mit Markus Zschische und Marcel Hegert zwei weitere Torgelower Testspieler, dazu mit Armin Schmidt ein bisheriger A-Jugendlicher des SVB. Dafür fehlte der kürzlich verpflichtete Jerome Maass, der sich kürzlich bei seinem bisherigen Verein Altlüdersdorf das linke Knie verdreht hatte und derzeit im Aufbautraining steht.

Im Tor machten Marvin Gladrow vor und Dominic Feber nach der Pause keine schlechte Figur, wenngleich Feber den Elfmeter zum 2:3 verursachte, als er beim Rettungsversuch auf der rechten Seite Sebastian Maier von den Beinen holte. Andererseits boten beide auch gute Paraden (41., 51.). Die Abwehr machte es dem Zweitligisten nicht leicht und zeigte gute Ansätze. Auch der bisherige A-Jugend-Spieler Laurin Von-Piechowski, obwohl er kurz vorm Schlusspfiff durch ein Foul an Lennart Thy den zweiten Elfmeter verursachte. Im Mittelfeld verdeutlichten Christian Blazynski, Heiko Schwarz und Daniel Becker – der erst am Vorabend aus dem Urlaub gekommen war und nun praktisch seine erste Einheit mit seinem neuen Team absolvierte –, wie wertvoll sie für Babelsbergs Regionalliga-Mannschaft werden könnten. „Um die drei habe ich auch richtig gerungen“, meinte Cheftrainer Cem Efe. Babelsbergs bislang einziger Stürmer Ibrahima Cisse wirkte dagegen noch glücklos.

Ganz anders Süleyman Koc. Der Deutsch-Türke sprühte gegen St. Pauli geradezu vor Elan und stellte die gestandenen Zweitliga-Profis mehrfach vor Probleme. Zunächst war er früh am Gäste-Keeper Philipp Tschauner gescheitet (3.), dann aber traf er zum 1:1, als er nach Zuspiel Beckers noch einen Hamburger aussteigen ließ und das Leder über Tschauner hinweg in die Maschen hob. Und bei seinem 2:2 zog er nach einem Eckball aus 20 Metern scharf und flach ab. Zuvor war er knapp an Tschauner gescheitert (62.) „Den nehme ich im Bus gleich mit“, flachste später St. Pauli-Trainer Michael Frontzeck, dessen Mannschaft bereits seit 12. Juni im Training steht. „Das war heute ein guter Test für beide Seiten. Die Babelsberger haben einen guten Eindruck gemacht“, so Frontzeck. Und SVB-Chef Archibald Horlitz meinte: „Das war heute eine gute Werbung für unsere neue Mannschaft.“

Babelsberg: Gladrow (46. Feber); Zimmer (58. Kühne), J. Schmidt, Rode (46. Von-Piechowski), Mihm (74. Soine); Prochnow (58. Druschky), Blazynski (58. Skoda); Schwarz (74. Kim), Becker (58. Hegert), Koc (83. A. Schmidt); Cisse (49. Zschische).

St. Pauli: 1. Halbzeit: Tschauner; Nehrig, Thorandt, Gonther, Halstenberg; Boll, Rzatkowski, Maier, Buchtmann; Gregoritsch, Nöthe. 2. Halbzeit: Tschauner; Schindler, Ziereis, Kalla, Halstenberg; Kurt, Kringe, Maier, Thy; Nöthe, Verhoek.

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