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Sport: Kein Schutz mehr für die Kiefer

Potsdam-Mittelmark - Der Landkreis wird keine eigene Baumschutzverordnung aufstellen. Mit zwei Voten des Kreistags wurde die monatelange Diskussion am Donnerstag beendet.

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Potsdam-Mittelmark - Der Landkreis wird keine eigene Baumschutzverordnung aufstellen. Mit zwei Voten des Kreistags wurde die monatelange Diskussion am Donnerstag beendet. Die neue Baumschutzverordnung des Landes schützt nur noch Eichen, Ulmen, Platanen, Linden und Rotbuchen mit einem Stammdurchmesser über 60 Zentimeter. Besonders für die Grünen geht das nicht weit genug, sie wollten mit einer Kreisverordnung auch den Schutz für andere Bäume durchsetzen: Traubenkirsche, Ahorn, Eibe und Kiefer standen auf ihrer Wunschagenda. Zwar haben die Kommunen auch selbst die Möglichkeit, weitergehende Baumschutzsatzungen zu verabschieden, räumte der grüne Fraktionschef Axel Mueller ein. „Doch momentan besteht eher der Trend, alte Satzungen aufzuheben.“ In Teltow sei ein solcher Versuch gescheitert, in Ludwigsfelde erfolgreich gewesen. Gerade die natürliche Umgebung und das viele Grün würden viele Zuzügler in den Landkreis locken, stimmte PDS-Abgeordnete Annemarie Kersten dem grünen Ansinnen zu. Dieser Einwohnerzwachs sei ein Schatz, den man hüten muss. „Das geht nur, wenn wir auch etwas tun, damit der Landkreis so schön bleibt.“ FDP-Mann Hans-Peter Götz sprach sich in der Debatte unterdessen für einen „Bürokratieabbau“ aus. „Den stärksten Einwohnerzuwachs verzeichnen wir in Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf“, hielt er Kersten entgegen. Und in Kleinmachnow und Teltow würden genauso viele Bäume stehen wie in Stahnsdorf, obwohl es dort keine Baumschutzverordnung geben würde – für Götz ein Zeichen, dass das Umweltbewusstein in den Gemeinden unabhängig von Satzungen und Verordnungen besteht. „Trauen wir unseren Bürgern doch etwas mehr Verantwortungsbewusstein zu“, forderte Götz. Nur die PDS votierte mit den Grünen schließlich für die eigene Verordnung. Auch ein seit drei Jahren geführtes Verfahren des Kreises, eine eigene Baumschutzverordnung aufzustellen, wurde durch die Kreistagsmehrheit abgebrochen. Damals sei es ja Ziel gewesen, den Standard der Landesverordung aufzuweichen, so Umweltamtsleiter Wolfgang Lorenz. Das scheint nicht mehr nötig. Die grüne Abgeordnete Elke Seidel fand es bedauerlich, dass auf diese Weise „viel Zeit und Geld“ vergeudet worden sei. Jetzt werfen die Grünen Rettungringe – Gemeinden, die eigene Baumschutzverordnungen aufstellen wollen, haben sie Hilfe angeboten: Axel Mueller sagte, dass man eine Mustersatzung zur Verfügung stelle. Henry Klix

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