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Von Michael Meyer: Kein Selbstläufer

Anton Müller erwartet mit dem SV Babelsberg 03 heute in der Fußball-Regionalliga den FC Oberneuland

Stand:

Grünes Licht für den SV Babelsberg 03 für seine englische Woche. Am Dienstagvormittag schippten Stadion-Mitarbeiter vor der Haupttribüne die letzten Schneereste vom Hauptplatz des Karl-Liebknecht-Stadions, und Geschäftsführer Ralf Hechel verkündete: „Wir können spielen.“ Fußball-Regionalliga-Spitzenreiter SVB wird nach dem 1:0-Sieg am Sonntag in Magdeburg also heute gegen den FC Oberneuland und am nächsten Sonntag jeweils daheim gegen den Hamburger SV II kicken.

„Wir werden am Mittwoch möglicherweise Geduld haben müssen“, ahnt Anton Müller, der im Mittelfeld des SVB seine Nebenleute mit Bällen füttert, für Ecken und Freistöße zuständig ist und bisher selbst dreimal traf. „Ein frühes Tor käme uns entgegen“, meint der 26-jährige Familienvater. „Aber Oberneuland wird in der Abwehr tief stehen und unserer Offensive das Leben schwer machen. Wir haben jedoch oft genug bewiesen, dass wir bis zur 90. Minute Luft haben.“ Im Hinspiel hatten sich die Nulldreier am Bremer Vinnenweg nach einem 0:1-Rückstand erst in Halbzeit zwei mit 2:1 durchgesetzt, nachdem Almedin Civa einen Müller-Eckstoß per Kopf in die FCO-Maschen befördert, Daniel Frahn einen Foul-Strafstoß verwandelt und auf der anderen Seite Babelsbergs Keeper Daniel Unger einen Handelfmeter pariert hatten. „Das war damals ein schweres Spiel – und das wird jetzt sicher nicht einfacher“, ahnt Anton Müller.

Dessen Trainer Dietmar Demuth sieht es genauso. „Oberneuland ist eine fußballerisch gute Mannschaft, die bei uns sicher zunächst erst einmal kompakt in der Abwehr stehen wird, um nicht ins offene Messer zu laufen“, meint der Coach, dessen Mannschaft seit nunmehr 16 Spielen ohne Niederlage ist und sich mit Saison- Heimsieg Nummer sechs in der Tabelle weiter von der Konkurrenz absetzen könnte. „Ein Selbstläufer wird das am Mittwoch auf keinen Fall“, so Demuth.

Oberneulands Trainer Mike Barten kommt mit seinen auf Tabellenplatz 16 stehenden Männern heute mit viel Respekt ins Liebknecht-Stadion. „Babelsberg wird mit breiter Brust auflaufen. Aber wir wollen unser Bestmögliches versuchen“, sagt der 36-Jährige, der als Abwehrspieler bis Anfang dieses Jahrtausends für Werder Bremen 34 Bundesliga-Partien bestritt, danach noch eine Zweitliga-Saison beim FC Erzgebirge Aue ranhängte (vier Spiele) und seine Karriere in der Oberliga Nord beim SV Wilhelmshaven und FC Oberneuland ausklingen ließ. Im November 2008 übernahm er in Oberneuland das Traineramt, ehe er zwischenzeitlich Co-Trainer Dieter Eilts bei Hansa Rostock wurde und Ende Oktober vergangenen Jahres beim FCO an die Seitenlinie zurückkehrte. Im Winter verpflichteten die Bremer mit Alessandro Belleri (Wacker Burghausen) für den Angriff sowie Julian Matiasovits (arbeitslos, davor Burghausen) und Nikolaj Streater (Werder Bremen II) für die Abwehr drei drittliga-erfahrene Spieler. „Streater ist durch einen Kreuzbandriss aber langfristig verletzt, außerdem laborieren Björn Dreyer und Nils Laabs an Fußverletzungen, und Benedetto Muzzicato ist erkrankt“, so Barten.

Dietmar Demuth kann personell bis auf den langzeitverletzten Felix Dojahn aus dem Vollen schöpfen und wird erneut auf die Regie-Qualitäten Anton Müllers setzen, der leichte muskuläre Probleme im linken Oberschenkel hat. „Ich kann trotzdem spielen“, erklärt er. Und: „Englische Wochen wie die jetzt machen mir viel Spaß, weil ich am liebsten 90 Minuten auf dem Platz spiele.“

Anpfiff ist heute um 19 Uhr.

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