Sport: Kein Selbstläufer
Peter Ränke warnt nach dem 7:1 gegen Lichtenberg vor der Situation – 13 Siege in Folge
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Peter Ränke warnt nach dem 7:1 gegen Lichtenberg vor der Situation – 13 Siege in Folge Von Jan Brunzlow Die Aufgabe für Trainer Peter Ränke erscheint nicht einfach. Er muss seinen Spielern in dieser Woche erklären, dass auch nach 13 Siegen in Folge in der Fußball-Oberliga noch nicht alles glänzt, was an der Anzeigetafel steht. Am Sonntagnachmittag prangte ein 7:1 (3:0) in gelben Lettern zu den 1820 Zuschauern in Karl-Liebknecht-Stadion, die laut Ränke wieder einmal das sahen, was sie wollten, „viele Tore“. Doch zufrieden zeigte sich Ränke nur mit dem Sieg, nicht damit, wie er zustande kam. „Das Gegentor war völlig überflüssig“, sagte Ränke nach der Partie gegen den SV Lichtenberg 47. Cenk Karakaya überlief im Mittelfeld Mathias Kindt und passte nach links zu Sascha Drabinski, der ins lange Eck verwandelte. Es war der überhaupt erste Schuss, bei dem sich Torhüter Sebastian Rauch wirklich strecken musste. Alle Lichtenberger Möglichkeiten bis zum Tor in der 59. Minute, es waren fünf an der Zahl, wehrte der 22-jährige Keeper ab. Sein Gegenüber Andreas Notz hat da mehr zu tun. Denn die Babelsberger folgten der Taktik des Trainers, die defensive gegnerische Einstellung durch ein schnelles Tor zu überwinden. Nulldrei ging durch den zu keiner Zeit von Gegenspieler Sebastian Reiß in den Griff bekommenen Yuzuru Okuyama (11.) in Führung. Der quirlige Mittelfeldakteur wurde nach Eckball von Patrick Moritz und Kopfballablage Kostas Pantios'' bedient. Auch die beiden weiteren Babelsberger Tore vor der Pause (13., 44.) durch Enrico Röver bereitete er vor und bekam dafür ein Sonderlob von Ränke: „Er hat die Tore vorbereitet und damit gezeigt, dass er nicht nur vollstrecken kann.“ Zur Belohnung wurde Pantios zur Pause ausgewechselt. Das klingt dumm, aber der Angreifer hat bereits vier gelbe Karten und sollte sich vor dem wichtigeren Spiel am Sonnabend bei Tennis Borussia Berlin nicht den fünften und damit disqualifizierenden Karton einhandeln. Denn insgesamt zeigte Schiedsrichter Marcel Bartsch sechs Gelbe und eine Rote Karte an diesem Nachmittag. Raus musste der Lichtenberger Kapitän Andreas Thurau in der 60. Minute nach einer Tätlichkeit gegen Denis Novacic, der zuvor den Berliner zu Fall brachte. Einen „Bärendienst“ nannte Lichtenbergs Trainer Dieter Timme die Aktion. Denn nach dem Platzverweis verlor Lichtenberg jegliche Kontrolle im Spiel. Erst rettet Denis Kutrieb zwanzig Zentimeter vor der Linie (67.) und der zur Pause für Pantios eingewechselte Hendryk Lau verzieht aus sechs Metern (70.), doch die letzten zehn Minuten waren die der Hausherren. Benthin schlug einen 40-Meter-Pass wie einst Lothar Matthäus, Lau verwandelte per Direktabnahme. Drei Minuten später schickte der Torschütze den eingewechselten Förster mit dem Ball an die Grundlinie, der flankte, Okuyama traf, auch wenn Röver den Ball noch leicht abfälschte. Danach wieder vertauschte Rollen im Angriff: Einer der besten Babelsberger, Okuyama, verlängerte den Pass mit der Fußspitze zu Lau, der zum 6:1 einschoss. Torhüter Notz zeigte bereits keine Reaktion mehr. Und auch beim 7:1 durch Röver war er machtlos, obwohl der Stürmer beim Pass von Moritz im passiven Abseits stand und erst später eingriff. „Wir waren uns der Aufgabe bewusst, aber Babelsberg ist eine spielstarke Mannschaft“, sagte Timme nach der Partie. „Wir haben aber den Babelsbergern zu viele Räume gelassen und sie zum Toreschießen eingeladen.“ Die haben dankend angenommen. Und bereiten sich nun auf das Gastsspiel bei TeBe vor. Von dort wechselte auch Peter Ränke nach Babelsberg, der warnt: „Die Situation ist kein Selbstläufer.“ Babelsberg 03: Rauch; Kindt, Benthin, Bengs; Neumann (70. Förster), Lücke, Novacic (60. Sv. Moritz), P. Moritz, Okuyama; Pantios (46. Lau), Röver.
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