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ATLAS: Kein Standard

Eines ist klar: Am Alten Markt müssen Potsdams Stadtführer künftig einen längeren Stopp einlegen. Denn mit Standard-Erklärungen à la „Siebzehnhundertnochwas von König Sowieso erbaut“ reichen hier nicht aus.

Von Katharina Wiechers

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Eines ist klar: Am Alten Markt müssen Potsdams Stadtführer künftig einen längeren Stopp einlegen. Denn mit Standard-Erklärungen à la „Siebzehnhundertnochwas von König Sowieso erbaut“ reichen hier nicht aus. Stattdessen muss der geneigte Stadtbilderklärer die Gebäude in mindestens drei Kategorien aufteilen: Alt und alt aussehend (etwa die Nikolaikirche und das Alte Rathaus), neu, aber auf alt gemacht (zum Beispiel das Landtagsschloss und der Palast Barberini), mittelneu und auf gar nichts gemacht (die unsanierte Fachhochschule). Und warum das eine Gebäude nur äußerlich, aber noch ohne vollständigen Skulpturenschmuck wieder aufgebaut wurde, das andere wiederum auch innen dem historischen Vorbild entsprechen soll und warum die FH seit Jahren nicht mehr gestrichen wurde, mittlerweile für ihren Erhalt aber Unterschriften gesammelt werden, ist erst recht nicht in wenigen Worten zusammenzufassen – ein Selbstversuch mit Touristen ohne jede Vorbelastung an einem Frühsommervormittag hat das gezeigt. Ungeachtet dessen, was man von all diesen Epochensprüngen und -kopien hält – der Alte Markt in der neuen alten Potsdamer Mitte wird zweifelsohne ein schöner Ort. Aber bestimmt kein einfacher.

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