Landeshauptstadt: Kein Tariflohn Jugendklubs vorerst nicht nach Leistung bezahlen
Sozialarbeiter in den Potsdamer Jugendklubs müssen länger auf leistungsgerechte Bezahlung warten, als ursprünglich vorgesehen. Das haben PNN-Recherchen ergeben.
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Sozialarbeiter in den Potsdamer Jugendklubs müssen länger auf leistungsgerechte Bezahlung warten, als ursprünglich vorgesehen. Das haben PNN-Recherchen ergeben. Grund der Verzögerung ist, dass die Verwaltung bei der leistungsgerechten Bezahlung von Jugendklubmitarbeitern diese mit mehr Lohn – also nach geltenden Tarifbestimmungen – bezahlen müsste. Das zumindest mutmaßen die Teilnehmer des Arbeitskreises Kinder- und Jugendklubs (AKKJ), nachdem die Verwaltung ein zugesagtes Arbeitstreffen zu den Leistungsverträgen Anfang November kurzfristig abgesagt hat. Die Jugendklubs bekommen nun Übergangsverträge bis zum 30. Juni.
Die Leistungsverträge waren eines von den Projekten, die Jugendamtsleiter Norbert Schweers bald nach Beginn seiner Amtszeit begonnen hatte. Ursprünglich sollten die Verträge zum 1. Januar eingeführt werden, die Verhandlungen mit den Klubs gibt es seit mehr als einem Jahr. Durch die neue Bezahlung sollte Qualität der Arbeit in den Jugendklubs steigen, in dem künftig bestimmte Kriterien abgerechnet werden sollten, statt als Verwaltung pauschal eine Summe auszugeben. Als Beispiele hatte Schweers genannt, dass Klubs künftig pro Tag eine bestimmte Anzahl Jugendlicher betreuen und dabei eine bestimmte Zahl Angebote nachweisen sollten. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Kritik an der Arbeit der Potsdamer Jugendklubs gegeben, weil einige der Häuser als zu wenig besucht gelten. Gleichzeitig sank die Zahl der Sozialarbeiter in den vergangenen Jahren, inzwischen gibt es meist nur noch zwei Streetworker je Klub. Gerade kleinere Klubträger hatten sich durch die Leistungsverträge mehr Fördergeld ausgerechnet.
Allerdings scheinen sich das Jugendamt und sein derzeit in Elternzeit befindlicher Chef Norbert Schweers noch nicht mit dem vorzeitigen Scheitern der Leistungsverträge abfinden zu wollen – von einem Scheitern könne „überhaupt keine Rede sein“, sagte Stadtsprecherin Rita Haack gestern auf Anfrage. Die spätere Einführung der Verträge sei vielmehr Resultat eines „üblichen internen Prüf- und Abstimmungsverfahrens“, so Haack. So habe die zuständige Fachverwaltung bereits eine „inhaltlich unstrittige“ Beschlussvorlage erarbeitet, die nur noch mit dem Geschäftsbereich der Kämmerei abgestimmt werden müssten. Gleichzeitig bestätigte Haack den PNN, dass Übergang vom Zuwendungs- zum Leistungsvertrag eine neue Finanzierungsrichtlinie erforderlich mache. „Mit Blick auf einen ausgeglichenen Haushaltsentwurf 2009 bedarf das noch einer Abstimmung“, sagte Haack. H. Kramer
H. Kramer
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