Landeshauptstadt: „Kein Tod kann uns trennen“ Szenische Lesung aus Moltke-Briefwechsel
Der 35 Jahre alte Jurist und Widerständler Helmuth James Graf von Moltke wartet in den Jahren 1944/45 auf seinen Prozess vor dem Volksgerichtshof – und auf seine Hinrichtung. Während sowjetische Truppen auf seine Heimatstadt Kreisau in Schlesien vorrücken und Weggefährten des Widerstands gehenkt werden, wechselt er täglich Briefe mit seiner Frau Freya.
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Der 35 Jahre alte Jurist und Widerständler Helmuth James Graf von Moltke wartet in den Jahren 1944/45 auf seinen Prozess vor dem Volksgerichtshof – und auf seine Hinrichtung. Während sowjetische Truppen auf seine Heimatstadt Kreisau in Schlesien vorrücken und Weggefährten des Widerstands gehenkt werden, wechselt er täglich Briefe mit seiner Frau Freya. Erst vor rund fünf Jahren wurde bekannt, dass der Briefwechsel komplett erhalten geblieben ist. Die politisch und persönlich offenherzigen Briefe, die vom Gefängnispfarrer Harald Poelchau unter Einsatz seines Lebens fast täglich an der Zensur vorbeigeschmuggelt wurden, sind das aufwühlende Zeugnis einer großen Liebe in den Zeiten unmenschlichen Terrors unter dem Nationalsozialismus. „Ich habe keine Furcht vor dem Tod, und ich habe animalische Angst vor dem Sterben“, schreibt etwa Helmuth James. Freya antwortet: „Ich werde alt und anders werden, deshalb muss ich Dich in mich tragen und mit Dir leben.“
Gemeinsam mit Susanne Füller erarbeitete Andreas Erfurth vom Ensemble „ShakespeareundPartner“ die szenische Einrichtung mit einer musikalischen Umsetzung des Vokalensembles Via Nova. Unter dem Titel „Kein Tod kann uns trennen“ lesen die Potsdamer Schauspielerinnen Sabine und Theresa Scholze am Freitag, dem 23. Januar, in der Gedenkstätte „Lindenstraße 54“ aus den Briefen des Paares. Die Lesung ist Teil der Veranstaltungsreihe „Menschen unter Diktaturen“, konkreter Anlass ist der 70. Todestag Moltkes. PNN
Die szenische Lesung findet am Freitag, dem 23. Januar, um 19 Uhr in der Gedenkstätte Lindenstraße statt, der Eintritt ist frei
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