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ATLAS: Kein Vertrauen

Der frühe Aufschrei der Nachbarschaftsinitiative Seestraße darf als Symptom gelten für das mangelnde Vertrauen der Potsdamer in ihre Bauverwaltung. Denn eigentlich ist das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen, die Baugenehmigung noch nicht erteilt.

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Der frühe Aufschrei der Nachbarschaftsinitiative Seestraße darf als Symptom gelten für das mangelnde Vertrauen der Potsdamer in ihre Bauverwaltung. Denn eigentlich ist das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen, die Baugenehmigung noch nicht erteilt. Doch die Bauverwaltung gilt nicht als Bollwerk gegen Bauherren, die die Zitrone bis zum letzten Tropfen auspressen wollen, die ihr Grundstück ohne Rücksicht auf das Welterbe und bestehende Normen im höchstmöglichen Ausmaß zu Geld machen wollen. Warum sich die Verwaltung in so eindeutiger Weise auf die Seite der Investoren und gegen den Welterbeschutz stellt, bleibt unergründlich. Die „Hitliste“ der genehmigten Normverstöße – hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit – reicht vom Potsdam-Center, dem IHK-Gebäude, dem Glienicker Horn bis zum noch nicht errichteten „Dreiseitenhof“ in der Ribbeckstraße und dem Fünfgeschosser in der Lennéstraße 44. Wenn nicht der Internationale Rat für Denkmalpflege erfolgreich interveniert hätte, wäre an der Hegelallee/Ecke Schopenhauerstraße ein Haus gebaut worden, dass an die Bettenburgen an der spanischen Rivera erinnerte. Für die weiteren Großaufgaben, die Entwicklung der Speicherstadt und des Ufers der Alten Fahrt, sollte die Bauverwaltung eine Führungspersönlichkeit erhalten, die das Vertrauen der Potsdamer ernsthaft zurückerlangen will.

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