Landeshauptstadt: Kein Weltmännertag

Am morgigen Sonntag ist Weltmännertag: Gefeiert wird er in Potsdam offiziell aber nicht – zum Bedauern des Grünen-Stadtverordneten Andreas Menzel. Er sieht in Sachen Männerförderung in Potsdam „großen Handlungsbedarf“: „Ich weiß nicht, wie die Frauenvereine nachhaltig erfolgreich sein wollen, wenn die Männer nicht mitgenommen werden“, so Menzel. Er beklagt unter anderem, dass der Potsdamer Verein Manne e.V. für Jugend- und Männerarbeit nicht von der Stadtverwaltung gefördert wird.

Mit einer kleinen Anfrage wollte Menzel vom Rathaus wissen, wie es um die Vorbereitung des Weltmännertages bestellt ist. Die ernüchternde Antwort: Weder bei der Stadt noch beim Gleichstellungsbüro hätten sich Interessenten für die Feier des Tages gemeldet. Die Festwoche zum internationalen Frauentag am 8. März mit verschiedenen Veranstaltungen zur Gleichstellungspolitik habe dagegen schon Tradition, hieß es weiter.

Auf Menzels Frage nach der finanziellen Unterstützung für Männerberatungs-Angebote seitens der Stadt verweist das Rathaus auf verschiedene Beratungsstellen, in denen es Angebote für Männer und Frauen gibt: die ambulante Beratungsstelle für Suchtkranke und Suchtgefährdete der Awo, die in diesem Jahr 146 500 Euro bekommt, die Aids-Hilfe Potsdam, die aktuell 27 000 Euro bekommt, und das Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationszentrum (Sekiz), das mit 127 669 Euro gefördert wird.

Der Weltmännertag wurde 2000 von Andrologen der Universität Wien als Aktionstag zur Männergesundheit ins Leben gerufen. Schirmherr ist der frühere sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow. Am 19. November gibt es zudem einen „internationalen Männertag“. jaha