Landeshauptstadt: Kein Wort über zum Radeln freigegebene Wege

Babelsberg - Für den Park Babelsberg hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten jetzt einen neuen Führer (4,90 Euro) herausgegeben. Er löst das in den 1990er Jahren erschienene Heftchen ab, dessen Angaben nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen.

In der gegenüber früheren „kleinen Parkführern“ auf 50 Seiten erweiterten Neuerscheinung bietet die Autorin, die für Babelsberg zuständige Gartendenkmalpflegerin Katrin Schröder, vor allem „mehr Park“. Dies entspricht dem Titel und ist schon deshalb notwendig, weil das in der DDR-Zeit durch Bauten für die Ulbricht-Akademie und ab 1961 die Einbeziehung eines beträchtlichen Teils in das Grenzgebiet entstellte Gartendenkmal auf dem Weg zurück ist zu seiner meisterlichen Gestaltung durch Lenné und Pückler. Sie war ausschlaggebend dafür, dass der Mitte des 19. Jahrhunderts angelegte Park in das Welterbe aufgenommen wurde. Das Wegenetz mit seinen Aussichtspunkten und Brücken wurde inzwischen weitgehend wiederhergestellt, im Herbst soll der große Geysir wieder 40 Meter hoch aufsteigen und den Beginn der Erneuerung der einst reichen Wasserspiele ankündigen. Solche Ausblicke in die Zukunft verkneift sich die Autorin weitgehend und erwähnt auch nicht den begonnenen Abriss der Akademiebauten, dem die originalgerechte Neugestaltung dieses Parkteils folgen soll.

Teils ist der neue Text also von der jüngsten Entwicklung schon wieder überholt. Sie darzustellen war vielleicht die Zeit zu knapp, und für die Touristen ist sicher die Zustandsbeschreibung in einem „Rundgang durch den Park“ mit Hinweis auf alle Gartenbereiche und Baudenkmale wichtiger.

Warum allerdings der Parkführer unterschlägt, dass einige Wege des Gartendenkmals nach langen Auseinandersetzungen mit Bürgerinitiativen nun für das Radfahren freigegeben worden sind und dies auch nicht im beigefügten Übersichtsplan kenntlich macht, erscheint unverständlich. Damit fehlt eine wichtige touristische Information. E. Hoh