ATLAS: Kein Zugriff
ATLAS Nicola Klusemann über die Wirkung von Plakaten Was empfindliche Geldbußen, öffentliche Ermahnungen und der Aufruf zu Gemeinschaftsaktionen nicht schaffen, sollen Plakate leisten: nämlich aus Schmutzfinken Ordnungsliebhaber machen. Gezeigt wird beispielsweise der Brunnen auf dem Luisenplatz, in dessen Fontäne sprudelnde Bananenschalen, Bierdosen und Zigarettenpackungen fotomontiert wurden.
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ATLAS Nicola Klusemann über die Wirkung von Plakaten Was empfindliche Geldbußen, öffentliche Ermahnungen und der Aufruf zu Gemeinschaftsaktionen nicht schaffen, sollen Plakate leisten: nämlich aus Schmutzfinken Ordnungsliebhaber machen. Gezeigt wird beispielsweise der Brunnen auf dem Luisenplatz, in dessen Fontäne sprudelnde Bananenschalen, Bierdosen und Zigarettenpackungen fotomontiert wurden. Die Überzogenheit soll Anregung geben. Keiner fände Dreck toll, so die Hoffnung der Aktionisten. Er entstehe vielmehr aus Bequemlichkeit und Gedankenlosigkeit. Mit humorigen Motiven will man diese „Schweinehunde“ nun packen. Wer also künftig vor dem Hintergrund eines solches Plakats gerade eine gebogene Südfrucht esse, werde die Schale nicht mehr achtlos wegwerfen können. Die auf Hochglanzpapier gedruckten Botschaften seien eine Art „stumme Mahner“, unter deren Blicken unflätiges Handeln zwar nicht unmöglich, aber doch erschwert werde. Bekämpfen will man nicht nur Müll, sondern auch Vandalismus und Graffiti: Universale Wirkung mit verhältnismäßig geringem Aufwand also. Wünschenswert wäre das für Potsdam. Was aber auch die Werbung nur mit viel Mühen schafft, wird auch diesen Plakaten nur bedingt gelingen: der Zugriff auf das Unterbewusste.
Nicola Klusemann
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