ATLAS: Kein Zurück
Nun gibt es wohl kein Zurück mehr beim Projekt Garnisonkirche. Zwei Millionen Euro stehen als Startsumme für die Wiedererrichtung der geschichtsträchtigen Barockkirche in der Breiten Straße zur Verfügung.
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Nun gibt es wohl kein Zurück mehr beim Projekt Garnisonkirche. Zwei Millionen Euro stehen als Startsumme für die Wiedererrichtung der geschichtsträchtigen Barockkirche in der Breiten Straße zur Verfügung. Wohlgemerkt: Es sind keine privaten Spendenmittel, sondern Geld, das vom Staat kommt. Die Landesregierung hätte bei der Verwendung des zugeteilten Vermögens der früheren Parteien und Massenorganisationen der DDR sicher auch andere Projekte auswählen können – aber es gibt einen gewichtigen Grund für die jetzt getroffene Entscheidung: Die Kriegsruine der Garnisonkirche, die man hätte wiederaufbauen können, wurde 1968 auf Geheiß der SED gesprengt, vornehmlich aus politischen Gründen. Der beim symbolträchtigen Tag von Potsdam missbrauchten Kirche kann nun Jahrzehnte später Gerechtigkeit widerfahren. Doch der Schritt der Landesregierung ist auch ein Zeichen des Vertrauens in die am Wiederaufbauprojekt Beteiligten. Nur wer an den Wiederaufbau glaubt, gibt so viel Geld. Und dieses Vertrauen könnte die Initialzündung für andere sein, auch zu spenden. Allerdings ist die Millionensumme auch eine große Verantwortung. Die so großzügig ausgestatteten Aufbauwilligen müssen wissen: Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
Michael Erbach
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