Landeshauptstadt: Keine Abwahl: Klemund bleibt im Amt
Eiche - Andreas Klemund (SPD) bleibt Ortsbürgermeister von Eiche. Nach einstündiger Debatte hinter verschlossenen Türen entschied sich der Ortsbeirat Donnerstagnacht einstimmig gegen den Abwahlantrag, der von Klemunds Nachbarn Gisela und Andreas Schesing sowie Manfred Woithe gestellt worden war.
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Eiche - Andreas Klemund (SPD) bleibt Ortsbürgermeister von Eiche. Nach einstündiger Debatte hinter verschlossenen Türen entschied sich der Ortsbeirat Donnerstagnacht einstimmig gegen den Abwahlantrag, der von Klemunds Nachbarn Gisela und Andreas Schesing sowie Manfred Woithe gestellt worden war. Der Ortsbürgermeister wartete die Entscheidung außerhalb des Sitzungsraumes ab. Die Antragsteller, die vergeblich eine öffentliche Diskussion gefordert hatten, waren nicht vertreten. Ihnen wird die Entscheidung schriftlich mitgeteilt.
Wie berichtet, tobt zwischen den Parteien seit zwei Jahren ein heftiger Nachbarschaftsstreit, der durch unterschiedliche Ansichten über den Verlauf der Grundstücksgrenzen ausgelöst wurde. Er hat bereits zu mehreren Gerichtsverhandlungen und am 16. September auch zu einem Polizeieinsatz geführt, mit dem die Klemunds den von Schesing begonnenen Abriss eines Grenzzauns stoppten. Die Antragsteller machten in ihren Schreiben geltend, dass Andreas Klemund im Rechtsstreit durch unwahre Angaben, Einschüchterung und Bedrohung der Nachbarn seine persönlichen Interessen durchzusetzen versuche. Für das Amt des Ortsbürgermeisters, das „Glaubwürdigkeit, Verständnis und Vorbildwirkung für die Bürger“ voraussetze, sei er deshalb nicht geeignet. Dieser Argumentation folgte der Ortsbeirat nicht. Er sieht in dem Streit eine rechtliche und eine moralische Seite. Bereits in der nächsten Woche steht ein neuer Gerichtstermin Woithe kontra Klemund an. Dabei geht es ebenfalls um einen Grenzzaun, aber auch das Nacktduschen Woithes in seinem Garten, wovon Klemund Fotos angefertigt haben soll.
Der Ortsbürgermeister zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung. Er unterstrich, dass der Abwahlantrag nicht nur durch seine beiden SPD-Parteigenossen, sondern auch mit den Stimmen der drei CDU- und drei PDS-Mitglieder abgelehnt worden sei. Im Nachbarschaftsstreit sieht er sich im Recht; dennoch habe seine Frau, die Grundstückseigentümerin, der Gegenpartei die Mitfinanzierung eines neuen Grenzzaunes und einen Kompromiss bezüglich der Abstandsflächen angeboten. Deshalb sehe er auch keinen Grund, sein Amt bis zur Entscheidung im Nachbarschaftsstreit ruhen zu lassen. E. Hoh
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