Landeshauptstadt: Keine Altersfrage
Frühschoppen zur Seniorenpolitik im Bürgerhaus
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Am Stern - Eine „fünfte Kraft in der Gesellschaft“ könnten die Senioren werden. Das sagte Horst Klett vom Seniorenbeirat der Stadt gestern vormittag im Bürgerhaus Sternzeichen. Schon heute lebten viele Vereine vom Engagement und der Lebenserfahrung der älteren Mitbürger, erklärte der 77-jährige Professor. Regelungen und Gesetze müssten aber auch konsequent unter Seniorenaspekt überdacht werden, so seine Forderung.
Im Rahmen der 13. Brandenburgischen Seniorenwoche hatte der Seniorenbeirat zum „Frühschoppen“ in die Galileistraße 37-39 eingeladen. Nicht alle der etwa 30 Teilnehmer waren im Rentenalter: Unter den „Jüngeren“ befanden sich die Sozialbeigeordnete Elona Müller, die Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat Mike Schubert (SPD) und Hans-Jürgen Scharfenberg (PDS) sowie die CDU-Landtagsabgeordnete Barbara Richstein.
Ausgangspunkt der Diskussion war der von der Landesregierung vorgelegte Rohentwurf „Leitlinien für die Seniorenpolitik“, mit denen die „Brandenburger Seniorenpolitik aktiviert“ werden soll. So hatte es der Landtag am 26. Februar in einer Aufforderung an die Landesregierung formuliert.
Elona Müller griff daraus die Forderung nach altersgerechtem Wohnen auf. Schwellenfreie Wohnungen, breitere Türen und Fahrstühle seien nicht erst im Pflegefall ein Thema, so die Sozialbeigeordnete. Sie plädierte außerdem für alternative Wohnformen wie Senioren-WGs und intergenerative Wohnprojekte. Mike Schubert betonte, dass auch die Altersdurchmischung der Wohngebiete wichtig sei. Klett mahnte die Bezahlbarkeit des Wohnraums an. Viele Anbieter von betreutem Wohnen in Potsdam legten ihre Preise nicht offen, kritisierte er. Eine Datenbank mit allen Informationen über die Angebote in Potsdam sei bereits angedacht, entgegnete Müller.
Zweites Gesprächsthema war die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements. Dass das Ehrenamt gesellschaftlich anerkannt werden müsse, darin waren sich Müller, Klett, Schubert, Scharfenberg und Richstein einig. Barbara Richstein wies aber auch darauf hin, dass man Ehrenamt nicht „staatlich verordnen“ könne. Dieser Meinung war auch Elona Müller. Lediglich die Voraussetzungen dafür könne man schaffen: Wohngebiete, in denen die Generationen zusammen leben und wo es eine funktionierende Infrastruktur mit Apotheken und Einkaufsmöglichkeiten gibt. JaHa
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