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Sport: Keine Angst vorm Angstgegner

Babelsberg 03 empfängt heute den Ludwigsfelder FC zum Landespokal-Finale

Stand:

Heiko Bengs hält sich bedeckt. „Dazu sage ich nichts“, meint der ehemalige Abwehrspezialist des SV Babelsberg 03, der heute zum Finale im Fußball-Landespokal mit dem Ludwigsfelder FC an seine alte Wirkungsstätte am Babelsberger Park kommt, nur lapidar. Frust über die vorzeitige Trennung des Vereins von ihm im vergangenen Jahr? „Im gegenseitigen Einvernehmen“ hieß es offiziell; auch damals wollte sich Bengs nicht äußern. In jedem Fall wird der 34-Jährige heute auflaufen. „Und ich hoffe, dass er dann auch voll motiviert ist und sich in den Dienst der Mannschaft stellt“, sagt LFC-Coach Volker Löbenberg. „Für Heiko ist das eine große Sache, vor vollen Rängen im Karl-Liebknecht- Stadion um den Pokal zu spielen.“

Eine große Sache dürfte das Finalmatch allerdings auch für die Babelsberger sein, bei denen der Stachel nach der 0:1-Niederlage gegen den BFC Dynamo vom vergangenen Sonntag noch tief sitzen müsste. „Natürlich waren wir traurig, weil es wieder mal die ausgelassenen Chancen waren“, sagt SVB-Coach Rastislav Hodul. „Andererseits ging es um nichts mehr, und ich habe mir ein gutes Bild von vielen jüngeren Spielern machen können.“

Die Elf, die gegen den BFC antrat, kommt heute sicherlich nicht zum Einsatz: Hodul hat außer dem schon längere Zeit verletzten Martin Neubert alle Mann an Deck und wird in Bestbesetzung an die letzte große Aufgabe dieser Saison gehen. Dass sie schwer wird, ist indes allen im Team klar, denn die Ludwigsfelder waren in den vergangenen Jahren immer ein äußerst unbequemer Gegner für die Nulldreier. „Sie spielen immer sehr defensiv und weniger produktiv“, weiß Hodul, dessen Truppe dennoch keine Angst vor den schon oftmals als Angstgegner gehandelten Ludwigsfeldern hat. „Wir haben Glück und spielen zu Hause. Wir kennen den Gegner und sind hoch motiviert.“

Glück hatten beide Finalisten bereits im Vorfeld. Da Ludwigsfeldes Halbfinalgegner Energie Cottbus II mit Stiven Rivic einen nicht berechtigten Spieler eingesetzt hatte, wurde das Spiel nach langem juristischen Tauziehen für Ludwigsfelde gewertet und der Titelträger kam um einen vermeintlich härteren Brocken herum. In den vergangenen Meisterschaftspartien der beiden Finalisten gab es drei Unentschieden, zwei Babelsberger Siege und einen „Dreier“ für den LFC.

Heute Abend wird es auch ein Wiedersehen alter Bekannter geben, denn mehrere Kicker trugen einst das Trikot des Gegners. Neben Heiko Bengs spielt inzwischen auch David Karaschewitz aus der SVB-Reserve beim LFC, der seinerseits 2005 Bastian Zenk ziehen lassen musste. Für René Tretschok ist es hingegen das letzte Spiel im SVB-Dress: Der 38-jährige Ex-Profi, der großen Anteil am Aufstieg hatte, verlässt den Verein, da dieser ihm neben der Rolle des Co-Trainers und Stand-by-Spielers den erhofften Job im Management versagte.

Der Verein weist darauf hin, dass Dauerkarten heute keine Gültigkeit haben und auf der Tribüne freie Platzwahl ist.

Anpfiff ist am Freitag um 19 Uhr.

Henner Mallwitz

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