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Erst gießen, dann essen. Kita-Kinder in der neuen „Ackerdemie“.

© Hirschberger/dpa

Kindergarten „Am Filmpark“ erntet Gemüse: Keine Angst vorm Regenwurm

Es grünt so grün in Babelsberg – und zwar auf dem Beet des Fröbel-Kindergarten „Am Filmpark“. Dort wird seit Kurzem allerlei Gemüse angebaut, das von den Kindern selbstständig betreut und geerntet wird.

Von Sarah Kugler

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Es grünt so grün in Babelsberg – und zwar auf dem Beet des Fröbel-Kindergarten „Am Filmpark“. Dort wird seit Kurzem allerlei Gemüse angebaut, das von den Kindern selbstständig betreut und geerntet wird. Am gestrigen Montag wurde der Gemüsegarten offiziell eröffnet und damit der Startschuss zur Teilnahme am Bildungsprogramm „GemüseAckerdemie“ gegeben. „Wir wollen die Kinder damit wieder an die Natur heranführen, sie dafür sensibilisieren, woher das Gemüse eigentlich kommt“, sagte Christoph Schmitz, Leiter der „GemüseAckerdemie“.

In insgesamt 20 Bildungseinrichtungen in vier verschiedenen Bundesländern wurde das Projekt des „Ackerdemia“-Vereins bereits durchgeführt. Der Kindergarten „Am Filmpark“ ist jedoch als erster Kindergarten überhaupt mit dabei. Auf etwa 150 Quadratmetern Fläche werden dort nun Kartoffeln, Bohnen, Kohlrabi, Salate, Radieschen und andere Gemüsesorten angebaut, die in der hauseigenen Küche auch gleich verarbeitet werden.

Wie Schmitz sagte, konnten bereits Salat und Radieschen geerntet und auch verzehrt werden. Bearbeitet wird das Beet hauptsächlich von den Kindern ab vier Jahren, die regelmäßig zwei- bis dreimal die Woche nach dem Gemüse sehen. Da auf dem Gelände des Kindergartens selbst nicht genug Platz war, stellte der Filmpark ein Stück Land direkt vor der Kita zur Verfügung. Wie Filmpark-Chef Friedhelm Schatz am Montag sagte, sei er von der Idee sofort begeistert gewesen, als der Fröbel-Verein im Dezember letzten Jahres auf ihn zukam. „Ich bekomme so frischen Salat und Kohlrabi und die Kinder lernen etwas, wichtiger und schöner geht es doch nicht“, so Schatz. Und nicht nur der Filmpark-Chef profitiert von dem Gemüseanbau. Wie Schmitz erzählte, führte das Projekt auch immer dazu, dass nicht nur die Kinder, sondern auch deren Familie sich viel mehr mit gesunder Ernährung auseinandersetzen. „Die Lebensmittel werden einfach auch viel mehr wertgeschätzt, da die Kinder sehen, wie viel Zeit und Arbeit es braucht, um Gemüse ernten zu können“, so Schmitz und fügte lachend hinzu: „Auch Berührungsängste mit Erde oder gar Regenwürmern verschwinden dabei.“ Gemüse, das nicht direkt im Kindergarten gegessen wird, kann auch mit nach Hause genommen werden.

Das mehrfach ausgezeichnete Projekt der „Ackerdemia“, das sich zum Ziel gesetzt hat, ein Bewusstsein für gesunde Ernährung zu schaffen, soll auch in weiteren Potsdamer Kindergärten Einzug halten. Wie Stefan Spieker, Geschäftsführer des Fröbel e.V. sagte, würde er dabei auch gerne in soziale Brennpunkte gehen. „Wir haben in Potsdam ja auch eine Kita am Stern und da würde sich das Projekt sicher auch sehr lohnen“, sagte er. Sarah Kugler

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