ATLAS: Keine Chance
Der Geldsack der Stadt stirbt an Magersucht. Zwar kommt immer was rein, aber noch mehr raus.
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Der Geldsack der Stadt stirbt an Magersucht. Zwar kommt immer was rein, aber noch mehr raus. So verwundert es nicht, dass der Kämmerer derzeit mit verkniffener Mine jede Äußerung aufnimmt, die die Worte „Freiland“ oder „außerplanmäßige Ausgabe“ enthalten. Die Einnahmen sinken, die Ausgaben vor allem für Sozialleistungen und Bauprojekte steigen. Es kommen daher nun die schwersten Monate für die Mitarbeiter des Kämmerers. Um den neuen Haushalt aufzustellen werden sie addieren, subtrahieren, Wurzel ziehen und Nase bohren und am Ende doch merken, dass keine der Rechnungen aufgehen kann. Deutlich weniger Einnahmen, deutlich höhere Verbindlichkeiten und immer mehr Wünsche stehen in einem Missverhältnis zueinander. Aber auf was soll verzichtet werden? Vielleicht sollten beim Bürgerhaushalt solche Vorschläge eingefordert werden. Auf was können die Potsdamer am ehesten verzichten? Jugendklubs, Straßensanierung, Schulsozialarbeiter, Schwimmbäder, Kultur? Die Diskussion steht an und natürlich dürfte an keiner Stelle gespart werden. Im Gegenteil. Doch die Stadt wird vielleicht schon im nächsten Jahr vor der Entscheidung stehen – so weiter wie bisher und dafür Tafelsilber verkaufen. Oder doch sparen?
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